Hückeswagen Stadt lässt Treppenstufen markieren

Hückeswagen · Für Sehbehinderte ist der Aufstieg zum Bürgerbüro beschwerlich, denn die Stufen sind für sie nicht klar zu erkennen. Abhilfe schaffen könnten farbige Markierungen an den Kanten. Diese sollen nun kurzfristig aufgeklebt werden.

Es war zunächst ein bürokratisches Hickhack, dann ging alles sehr schnell. Wiederholt hatte Karl-Heinz Bobring, Vorsitzender des Vereins "Mittendrin - Menschen mit Behinderung in Hückeswagen", Politik und Verwaltung darum gebeten, die "Stolperfalle" - die Treppe hinauf zum Bürgerbüro - besser kenntlich zu machen. Doch getan hat sich in all den Jahren nichts. Die Treppe gibt es wie das Bürgerbüro bereits seit 2002.

Lange war offenbar unklar, wer überhaupt zuständig für die Treppe ist. Inzwischen steht fest, dass es die Stadtverwaltung ist als Eigentümerin der ersten Etage im sogenannten GBS-Haus. Doch zunächst hatten sich Stadt und GBS gegenseitig den Ball zugeworfen, ohne dass sich etwas änderte.

Dabei ist die Treppe durchaus richtlinienkonform. Denn die DIN 18065 Treppen des Baurechts besagt, dass die erste und letzte Stufe einer Treppenanlage an der Kante farblich abgehoben werden muss. Das ist bei der Treppe zum Bürgerbüro auch der Fall. Und weil in der Mitte noch eine Plattform eingebaut ist, gibt es an dieser Anlage sogar vier farblich markierte Stufen - die jeweils erste und letzte. Allesamt haben einen schwarzen Streifen. Doch die DIN 18065 besagt auch, dass alle Stufenkanten besonders hervorgehoben werden können.

Das soll nun geschehen, wie Rainer Frauendorf vom Bauamt gestern unserer Redaktion bestätigte. "Ich habe Kontakt mit der GBS aufgenommen", sagte er. Entweder werde sie die Markierungen vornehmen lassen, oder die Stadt beauftragt einen Handwerker. Die Arbeiten werden auf jeden Fall im Auftrag der Stadt vorgenommen, die Streifen werden - wie die bereits vier vorhandenen - ebenfalls schwarz sein. Nächste Woche werde der Auftrag voraussichtlich erteilt, betonte Frauendorf. Wann die Farbmarkierungen angebracht werden, wusste er noch nicht.

Im Sozialausschuss Anfang Februar war das Thema wieder hochgekocht und hatte für Unverständnis bei einigen Politikern gesorgt. Andreas Noll (CDU) hatte dabei angeregt, die Angelegenheit weniger bürokratisch anzugehen, sondern "auf dem kleinen Dienstweg" zu regeln. Er forderte die Stadt auf zu einem erneuten direkten Gespräch mit der GBS. Das ist jetzt offenbar geschehen.

Sehbehinderten steht allerdings auch - wie Gehbehinderten, Rollstuhlfahrern und allen anderen Besuchern des Bürgerbüros - der Aufzug in der Glashalle zur Verfügung.

(büba)
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