Hückeswagen Stadt will das Kassenhäuschen erhalten

Hückeswagen · Die Stadt kommt den Kritikern eines möglichen Abrisses des Kassenhäuschens am Sportplatz entgegen. Sie schlägt den Politikern des Bauausschusses vor, das Gebäude in den neuen Zaun zu integrieren. Ein Abriss ist aber nicht vorm Tisch.

 Der Stadtsportverband ist Betreiber des Sportplatzes Schnabelsmühle. Er möchte, dass die Stadt als Eigentümerin dem häufigen unbefugten Zutritt nun ein Ende setzt. SSV-Vorsitzender Jürgen Löwy befürwortet daher einen drei Meter hohen Zaun im Eingangsbereich. Dafür würde er auch in Kauf nehmen, dass das Kassenhäuschen abgerissen wird.

Der Stadtsportverband ist Betreiber des Sportplatzes Schnabelsmühle. Er möchte, dass die Stadt als Eigentümerin dem häufigen unbefugten Zutritt nun ein Ende setzt. SSV-Vorsitzender Jürgen Löwy befürwortet daher einen drei Meter hohen Zaun im Eingangsbereich. Dafür würde er auch in Kauf nehmen, dass das Kassenhäuschen abgerissen wird.

Foto: Jürgen Moll

Es hatte schon etwas von einer Provinzposse. Kaum war im Herbst vom Stadtsportverband überlegt worden, das 1952 errichtete Kassenhäuschen des Sportplatzes eventuell im Zuge der Errichtung eines neuen, drei Meter hohen Zauns abreißen zu lassen, da regten sich auch schon die Kritiker. Das Gebäude sei historisch wertvoll und gehöre fest zum Hückeswagener Stadtbild, lautete deren Hauptargumente. Daher dürfe es nicht abgerissen werden. Gefordert wurde sogar, dass Häuschen unter Denkmalschutz zu stellen.

Dem widersprachen jedoch Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements bei der Stadt, und Michael Kamp, Leiter des LVR-Freilichtmuseums Lindlar. Der stellte bei einer Besichtigung Mitte November klar: "Dieses Häuschen hat nun wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal, denn es ist massenhaft gebaut worden. Und diese Gebäude gibt es auch heute noch massenhaft."

Diskutiert wurde intensiv, dabei stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, ob der Zaun überhaupt errichtet wird. Doch jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden, denn die Stadtverwaltung will einen neuen, höheren Zaun im Eingangsbereich erstellen lassen. Hintergrund: Außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten (siehe Infobox) kommt es immer wieder vor, dass Leute über den niedrigen Zaun klettern, um auf dem Kunstrasenplatz zu kicken oder dort Alkohol zu trinken. Sogar von auswärts reisen sie an. "Die durch die Fehlnutzung des Platzes entstehenden Schäden oder Mehraufwendungen in der Pflege sind nicht mehr hinnehmbar", heißt es dazu in der Beschlussvorlage der Verwaltung.

In der Sitzung des Bauausschusses am Montag, 26. Januar, ab 17 Uhr, im großen Sitzungssaal des Schlosses stellt sie zwei Varianten zur Abstimmung. Bei Variante 1 wird das Kassenhäuschen bis zur Bodenplatte abgerissen. Ein Stabmattengitterzaun soll vom vorhandenen Zaun an der Grundstücksgrenze des Restaurants "Haus Hartmann" bis zur Buchenhecke neben der Eingangsanlage errichtet werden. Der Eingangsbereich wird dann mit einem kleineren Tor für die Fußgänger und einer Toranlage, die das Befahren des Sportplatzes ermöglicht, ausgestattet. Beide Tore sollen an einer "geländemäßig günstiger Position" aufgebaut werden. Damit werde ein grundsätzlich stufenloser Zugang geschaffen, der die behindertenfreundliche Nutzung des Platzes verbessere.

Bei Variante 2 bleibt das Kassenhäuschen erhalten; der Zaun wird in einer Höhe von drei Metern an das etwa 80 Zentimeter niedrigere Häuschen herangeführt und mit Pfosten auf beiden Seiten abgeschlossen. Dafür müssen lediglich die Natursteinpfeiler links und rechts des Gebäudes entfernt werden.

Das neue Eingangstor kann, wie das jetzige, unter dem Vordach des Kassenhäuschens errichtet werden, soll aber mit der Unterkante der Dachkonstruktion abschließen und wäre damit breiter. Das neue Einfahrtstor käme an die Stelle des alten in Richtung Hecke und könnte immer bei Bedarf geöffnet werden, um den stufenlosen Zugang zum Sportplatz zu gewähren.

Favorit der Verwaltung ist die Variante 2; die Kosten dafür belaufen sich nach Berechnungen der Stadt auf 12 000 Euro. Die andere Lösung mit dem Abriss des Häuschens würde rund 8 000 Euro mehr kosten.

Zusätzlich muss noch eine Zugangsmöglichkeit zum Sportplatz im Bereich des RSV-Heims unterhalb des Kunstrasenplatzes geschlossen werden. Dort soll in Höhe der Treppen ein Tor eingebaut werden, "das die letzte freie Zugänglichkeit zum Sportplatz verhindert".

(RP)
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