Hückeswagen Stadt will Hauptstandort für Förderschule

Hückeswagen · Die Zukunft der Förderschulen im oberbergischen Norden ist ein Thema des Schulausschusses am Dienstag, 24. März. Die Stadt legt der Politik nahe, auf eine Zusammenlegung der Förderschulen von Hückeswagen und Rade hinzuwirken.

Hückeswagen: Stadt will Hauptstandort für Förderschule
Foto: Dörner, Hans (hdo)

Eigentlich könnte die Erich-Kästner-Schule (EKS) von der Nordstraße fast eine eigenständige Schule bleiben. Denn zurzeit besuchen 141 Jungen und Mädchen die Hückeswagener Förderschule. Damit fehlen nur drei Schüler für die Mindestgröße von 144 pro Förderschule; bei der Erhebung der amtlichen Schuldaten im Oktober durch das Bochumer Büro Komplan waren es nur 127 Schüler gewesen.

Trotz dem Plus an Schülern wird es wohl auf einen Zusammenschluss zweier Förderschulen im oberbergischen Norden hinauslaufen, denn das 9. Schulrechtsänderungsgesetz des Landes NRW legt die Mindestgröße zwingend fest. Bereits seit einigen Monaten sprechen Vertreter der Städte Hückeswagen, Wipperfürth und Radevormwald darüber, wie zumindest zwei Standorte gesichert werden könne. Fest steht mittlerweile: Die Alice-Salomon-Schule in Wipperfürth wird zum Ende des aktuellen Schuljahres geschlossen; in ihren Räumen könnten zukünftig eventuell die Stadtarchive von Hückeswagen und Wipperfürth zusammengelegt werden. Nachdem die Nachbarstadt die Schließung beschlossen hatte, wechselten acht Kinder aus Wipperfürth an die EKS.

Geplant ist - und das legt die Stadtverwaltung den Politikern des Schulausschusses auch nahe -, die Zusammenlegung der beiden Förderschulen von Hückeswagen und Radevormwald; die dortige Armin-Maiwald-Schule hatte im Oktober noch rund 80 Schüler. Zusammen kämen beide locker über die Mindestzahl von 144 Schülern. Spätestens zum Schuljahr 2016/17 muss eine Lösung gefunden werden.

"Aufgrund der Schülerzahlen und der zentralen Lage sollte der Hauptstandort in Hückeswagen liegen und die Radevormwalder Schule als Teilstandort angegliedert werden", heißt es in den Ausschussunterlagen der Stadtverwaltung. Dazu erläuterte der zuständige Fachbereichsleiter Michael Kirch gestern auf Anfrage der BM: "Der Hauptstandort ist in der Regel die größere Schule, und hier ist auch die Administration angesiedelt." Er legt aber Wert auf die Feststellung, dass beide Schulen bei einer Zusammenlegung mit Haupt- und Nebenstandort gleichberechtigt und gleich wichtig sind. "Beide Schulen haben die gleiche Qualität und das gleiche Angebot", betonte Kirch.

Die Schulleiterin der Armin-Maiwald-Schule, Gina Hellerling, beansprucht den Status des Hauptstandorts jedoch für Radevormwald. Rade sei die größere der beiden Städte und habe das modernste Schulgebäude, argumentierte sie. Kirch will zwar keinen Kampf um den Hauptstandort, verwies jedoch auf die 2,5 Millionen Euro teure Sanierung der EKS in den Jahren 2010 und 2011: "Sie ist auf dem neuesten Stand der Technik und der Ausstattung. Wir haben eine hervorragende Schule."

Sollten die beiden Förderschule zusammengelegt werden, wird es wohl eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung geben. Diese ist laut Verwaltung ratsam, um offenen Fragen, insbesondere die der Kostenaufteilung, zu regeln. Ein Errichtungsverfahren, bei dem beide Schulen aufgelöst werden müssten und eine neue geschaffen werden müsste, ist ebenso wenig notwendig, wie ein entsprechender Schulentwicklungsplan. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs mit der Bezirksregierung.

Die Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am Dienstag beginnt um 17 Uhr. Am Anfang können im großen Sitzungssaal des Schlosses Fragen zu den Themengebieten gestellt werden.

(RP)
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