Ehrensache Dank der Stadt an die "Stille" und den "Lautsprecher"

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN (bn) Schon im Sommer waren Roswitha Döring und Jürgen Quass aus dem Stadtrat ausgeschieden. Jetzt dankte ihnen der Bürgermeister für Jahrzehnte der Arbeit im ehrenamtlichen Dienst für Hückeswagen. Beide haben bewegte Zeiten in der jüngeren Stadtgeschichte hautnah miterlebt: In den 1970er Jahren wird erstmals nach dem Krieg mit Helmut Ptock ein Sozialdemokrat Bürgermeister von Hückeswagen. In den 1980er Jahren ziehen die Grünen neu in den Stadtrat ein und brechen verkrustete Parteienstrukturen darin auf. Grüne und Christdemokraten tun sich später zusammen zur Wahl von CDU-Bürgermeister Manfred Vesper, und dieses schwarz-grüne "Bündnis" erregt damals noch bundesweit Aufsehen. Noch später wird die Doppelspitze von Bürgermeister und Stadtdirektor abgeschafft, die so genannte Liste von SPD, Grünen, FDP und UWG sorgt für neue Mehrheitsverhältnisse im Rat.

 Bürgermeister Dietmar Persian (l.) dankte Roswitha Döring und Jürgen Quass für deren langjähriges Engagement.

Bürgermeister Dietmar Persian (l.) dankte Roswitha Döring und Jürgen Quass für deren langjähriges Engagement.

Foto: kemper/stadt

HÜCKESWAGEN (bn) Schon im Sommer waren Roswitha Döring und Jürgen Quass aus dem Stadtrat ausgeschieden. Jetzt dankte ihnen der Bürgermeister für Jahrzehnte der Arbeit im ehrenamtlichen Dienst für Hückeswagen. Beide haben bewegte Zeiten in der jüngeren Stadtgeschichte hautnah miterlebt: In den 1970er Jahren wird erstmals nach dem Krieg mit Helmut Ptock ein Sozialdemokrat Bürgermeister von Hückeswagen. In den 1980er Jahren ziehen die Grünen neu in den Stadtrat ein und brechen verkrustete Parteienstrukturen darin auf. Grüne und Christdemokraten tun sich später zusammen zur Wahl von CDU-Bürgermeister Manfred Vesper, und dieses schwarz-grüne "Bündnis" erregt damals noch bundesweit Aufsehen. Noch später wird die Doppelspitze von Bürgermeister und Stadtdirektor abgeschafft, die so genannte Liste von SPD, Grünen, FDP und UWG sorgt für neue Mehrheitsverhältnisse im Rat.

Jürgen Quass und Roswitha Döring waren bei den Um- und Aufbrüchen der örtlichen Kommunalpolitik dabei und mittendrin. Schon im Mai 1975 wurde Quass, damals noch einer der "jungen Wilden" in der Hückeswagener SPD, Mitglied des Stadtrates.

1989 zog Roswitha Döring ins Stadtparlament ein. Nach 42 beziehungsweise 28 Jahren ununterbrochener Mitarbeit im Rat haben beide im Sommer dieses Jahres und damit zur Hälfte der laufenden Legislaturperiode ihr Mandat zurückgegeben, um in den kommunalpolitischen Ruhestand zu gehen und Platz für Jüngere in der SPD-Ratsfraktion zu machen.

Für die lange Zeit "im Dienst für Hückeswagen" dankte Bürgermeister Dietmar Persian beiden nun in der vorigen Ratssitzung. Als "eine der Stillen im Lande" bezeichnete Persian Roswitha Döring - und fügte hinzu: "Aber gerade die sind wichtig, weil sie im Stillen viel bewirken." Döring habe das vor allem im sozialen Bereich getan, der ihr immer am Herzen gelegen habe.

Im Gegensatz zu ihr sei Quass eher als "Lautsprecher im allerbesten Sinne" in Erscheinung getreten. Über acht Wahlperioden hinweg habe er unter anderem als langjähriger Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion "energisch und mit besonderem Nachdruck" die Dinge vorangetrieben und sich dabei immer seine eigenständige Meinung bewahrt. In den zurückliegenden Jahren war die Zusammenarbeit zwischen Persian und Quass besonders eng, denn als stellvertretender Bürgermeister hatte der SPD-Politiker repräsentative Aufgaben im Namen der Stadt übernommen. "Es war für mich ein Privileg, diese verantwortungsvollen Aufgaben wahrnehmen zu dürfen", sagte Quass in seiner Abschiedsrede. Als Dank und Anerkennung überreichte Persian goldene Ehrenringe der Stadt.

"Für besondere Verdienste bei der Mitarbeit zum Wohle der Schloss-Stadt Hückeswagen" gab's zusätzlich zu Blumensträußen auch Urkunden für beide.

(bn)
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