Blickpunkt Wirtschaft Geflügelhändler baut auf Stammkunden und Kinder

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Normalerweise gibt es auf dem Hückeswagener Wochenmarkt auf der für den Verkehr gesperrten Bahnhofstraße in erster Linie nicht mehr lebendige Ware zu kaufen: Fleisch und Wurstwaren, auch Brot, Brötchen, Kleidung, Messer, Gürtel, Blumen, Obst oder Gemüse.

 Es hat sich herumgesprochen, dass es auf dem Wochenmarkt einmal im Monat so richtig gackert und pickt - bei Geflügelhändler Willi Klaas.

Es hat sich herumgesprochen, dass es auf dem Wochenmarkt einmal im Monat so richtig gackert und pickt - bei Geflügelhändler Willi Klaas.

Foto: moll (archiv)

HÜCKESWAGEN Normalerweise gibt es auf dem Hückeswagener Wochenmarkt auf der für den Verkehr gesperrten Bahnhofstraße in erster Linie nicht mehr lebendige Ware zu kaufen: Fleisch und Wurstwaren, auch Brot, Brötchen, Kleidung, Messer, Gürtel, Blumen, Obst oder Gemüse.

Einmal im Monat aber ist das anders. Da schlendert teils ein anderes Klientel über den Markt - mit einem festen Ziel: den Stand von Geflügelfarmer Willi Klaas aus Rietberg bei Bielefeld. Er ist mit seiner Hühnerschar vor allem für kleine Besucher eine Attraktion.

"Wir kommen seit vier Jahren einmal im Monat nach Hückeswagen, ansonsten sind wir im ganzen Bergischen unterwegs", sagt Klaas. Von April bis Oktober dauert die Saison. Sonst sei es dem Federvieh im Freien zu kalt. Das nächste Mal steht er morgen, Donnerstag, auf der Banhofstraße. Es hat sich herumgesprochen, dass es einmal im Monat auf dem Wochenmarkt derart gackert und pickt, dass der Geflügelfreund seine wahre Freude hat. "Wir haben eine ganze Menge Stammkunden, die wir auch beliefern", erzählt Klaas. Vom älteren Ehepaar, das sich ab und zu zwei oder drei Hennen holt, damit die Frühstückseier richtig frisch sind, über die umweltbewusste junge Familie bis zum semiprofessionellen Hühnerhalter, der sich 50 und mehr Tier besorgt.

Die Tiere, die der Züchter verkauft, sind fünf Monate alt und legereif: "Die können direkt Eier legen, sie machen das für zwei Jahre, dann wird die Schale langsam zu dünn." Manche landen in der Suppe, andere nicht.

"Ich hatte schon Kunden, die mir erzählt haben, dass ihre Hennen acht Jahre alt geworden sind. Aber dann legen sie schon lange keine Eier mehr", erzählt Klaas schmunzelnd. Immer wieder sind es auch junge Familien, die auf die Eigenproduktion von Eiern umsteigen: Schlagzeilen von "Chlor-Hühnern", "Dioxin in Eiern" oder "Antibiotika in der Hühnerbrust" hätten viele verunsichert, sagt der Züchter.

Mit etwa 300 Eiern im Jahr kann man pro Huhn rechnen. Viele Kunden lieben auch den Geschmack von Wachtel- oder Gänseeiern, auch die gibt es am Stand von Klaas. Neben den klassischen Hühnerrassen hat der Rietberger Enten, Wachtel, Gänse und Puten dabei.

Kein Wunder, dass es neben den Stammkunden vor allem auch die Kinder sind, die sich mit großen Augen um das Federvieh scharen. "Ich wollte nur ein paar Eier kaufen", sagt eine junge Mutter lachend. "Jetzt muss ich aber mit meinem dreijährigen Sohn ganz genau alles Geflügel hier angucken."

Klaas sieht den symbiotischen Effekt seines Standes auf einem normalen Wochenmarkt, der durch ihn zum Kleintier- und Geflügelmarkt wird: "Wer zum Scherenschleifer oder Bäcker geht, guckt auch bei mir vorbei - und umgekehrt ziehe ich Kunden an, die sonst nicht auf den Markt gehen würde", sagt er. Klaas' Termine für 2016 sind am 9. Juni, 7. Juli, 4. August, 1. September, 9. September und 13. Oktober.

WOLFGANG WEITZDÖRFER

(wow)
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