Ehrensache Partei-Eintritt in "Schicksalsjahren" der SPD

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Das hat Tradition in der Herbst-Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins: Sie beginnt immer mit der Ehrung der Jubilare, die seit 25, 40 oder sogar noch mehr Jahren Mitglied der Partei sind. Am Mittwochabend galt es bei der Versammlung im Hotel Kniep, zwei Jubilare zu ehren: Beate Breidenbach und Rolf Kaenders-Wellershaus. Der Ortsvorsitzende Horst Fink überreichte ihnen die offiziellen Ehrennadeln und Urkunden der Partei, dazu Blumen und Wein als Geschenk des Ortsvereins.

 Horst Fink (l.) und Michaela Engelmeier (r.)

Horst Fink (l.) und Michaela Engelmeier (r.)

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HÜCKESWAGEN Das hat Tradition in der Herbst-Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins: Sie beginnt immer mit der Ehrung der Jubilare, die seit 25, 40 oder sogar noch mehr Jahren Mitglied der Partei sind. Am Mittwochabend galt es bei der Versammlung im Hotel Kniep, zwei Jubilare zu ehren: Beate Breidenbach und Rolf Kaenders-Wellershaus. Der Ortsvorsitzende Horst Fink überreichte ihnen die offiziellen Ehrennadeln und Urkunden der Partei, dazu Blumen und Wein als Geschenk des Ortsvereins.

Erste Gratulantin war danach die oberbergische Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier. Beate Breidenbach, die Leiterin der Stadtbibliothek, hat das Parteibuch der Sozialdemokraten seit 40 Jahren in der Tasche. Als sie im Frühjahr 1975, also zu Zeiten der sozial-liberalen Koalition sowohl im Bund als auch im Land, eintrat, beherrschten noch drei große Politiker der Nachkriegszeit die Führungsriege der SPD: Helmut Schmidt als Bundeskanzler, Willy Brandt als Partei- und Herbert Wehner als Fraktionschef im Deutschen Bundestag.

Persönlich gab es tiefe Zerwürfnisse vor allem zwischen Brandt und Wehner. Beim Bundesparteitag 1975 in Mannheim beschwor Schmidt aber noch die Einigkeit des "Triumvirats": "Jedermann kann sich darauf verlassen: Willy Brandt und Herbert Wehner und ich kämpfen gemeinsam mit all unserer Kraft - in der Verantwortung für Deutschland." Als dann 1990 Rolf Kaenders-Wellershaus Mitglied der SPD wurde, war Brandt noch Ehrenvorsitzender der Partei - und Oskar Lafontaine ihr Kandidat für die kommende Bundestagswahl.

Auch 1990 gehört aus historischer Sicht zu den "Schicksalsjahren" der deutschen Sozialdemokratie nach dem Krieg: Ende September dieses Jahres schlossen sich beim "Vereinigungsparteitag" die bundesdeutsche SPD unter Hans-Jochen Vogel und die der früheren DDR unter Wolfgang Thierse zusammen. Sowohl Beate Breidenbach als auch Rolf Kaenders-Wellershaus übernahmen Verantwortung im Ortsverein: Beide arbeiteten über Jahre hinweg im Vorstand mit, Kaenders-Wellershaus gehörte außerdem der SPD-Ratsfraktion an.

Fink dankte am Mittwoch beiden für die Treue zur Partei und ihr Engagement darin. BRIGITTE NEUSCHÄFER

(bn)
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