Hückeswagen Stadtverwaltung und Firmen geben Hackern keine Chance

Hückeswagen · Seit kurzem gibt es keine Aktualisierung des Betriebssystems Windows XP mehr. Firmen und Stadt sind gut gerüstet, Privatpersonen sollten nachziehen.

Für Behörden und Firmen ist es mitunter eine teure Angelegenheit, sämtliche Computer umzurüsten und auf ein neues Betriebssystem umzustellen. Ohne Umstellung könnten Computer mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows XP in Zukunft leicht Opfer von Hacker-Angriffen werden, wenn Online-Kriminelle aufgespürte Schwachstellen ausnutzen.

Vorgesorgt hat die Stadtverwaltung, die bis auf fünf Geräte ihre PCs umgestellt hat. "Wir haben ab 2012 angefangen, alle Geräte mit Windows 7 auszustatten und das auch zeitlich gut hinbekommen", sagt Stadtkämmerer Bernd Müller. Ein weiterer Vorteil, den die Verwaltung hat: Sämtliche Geräte sind geleast und werden regelmäßig gegen neuere Modelle ersetzt. Das Restrisiko hält Müller für gering: "Das ist überschaubar, und die Verwaltung ist zusätzlich durch eine Firewall geschützt", versichert er.

Auch die Firma Pflitsch hat nur noch wenige Geräte mit dem ausgelaufenen System in Betrieb. "Diese werden nur in Bereichen ohne große Zugriffsrechte und ohne Internet eingesetzt, wie zum Beispiel im Lager", sagt IT- Mitarbeiter Sebastian Humbek. Ein wenig bedauert er die nun notwendig gewordene Umstellung der Geräte. "Windows XP war zuverlässig und gut", versichert Humbek. Ende April will die IT-Abteilung der Firma den Umstellungsprozess abgeschlossen haben.

Viel Geld investieren musste die Schreinerei arcus-Treppen, da sich die Umstellung auf einigen älteren Geräten nicht mehr lohnte; Neuanschaffungen waren nötig. Geschäftsleiter Rüdiger Krumreihn fühlt sich nach der Umstellung zwar sicher, aber gleichzeitig auch unsicher, was die Notwendigkeit der Investition betrifft. "Es ist auch ein bisschen Panikmache dabei - wie beim Millennium", ist er sich sicher. XP sterben zu lassen beschere in erster Linie dem Unternehmen Microsoft wie auch den Computer-Spezialisten riesige Umsätze.

Der Hückeswagener IT-Fachmann Olaf Famers, der viele ortsansässige Firmen betreut, bestätigt den reibungslosen Umstellungsprozess. "Bis auf ein bis zwei kleine Firmen haben schon alle umgerüstet", sagt er. Der Termin sei schließlich mehrere Jahre bekannt. Wer jetzt umsteigt, sollte jedoch direkt zu Windows 8.1 oder MAC übergehen, empfiehlt der Fachmann. Denn schon ab Oktober 2014 soll Windows 7 nicht mehr an Privatkunden verkauft werden. Das Nichtverlängern der Aktualisierung ist somit auch hier programmiert.

"Natürlich ist auch viel Panikmache dabei, aber dass Schlauberger Sicherheitslücken in XP ausnutzen werden, davon ist auszugehen", warnt Famers. Daher rät er auch Privatpersonen, ihre Computer auf einen aktuellen Stand zu bringen. "Die meisten Leute sind sich der Gefahr gar nicht bewusst", betont der Fachmann. Um sich Viren einzufangen, genüge es schon, im Internet eine verseuchte Seite aufzurufen. "Die Sicherheit des eigenen PCs fängt jedoch schon bei der Auswahl des richtigen Passworts an", stellt Famers klar.

(heka)
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