Hückeswagen Umbau des Johannesstifts geht weiter

Hückeswagen · Der erste Teil des aufwendigen Umbaus des Altenzentrums Johannesstift ist mit dem Umzug der Bewohner ins "Haus am Buschweg" abgeschlossen. Doch die Arbeiten gehen weiter. Endgültig beendet sein soll die Sanierung 2017.

 Jetzt geht's auf die andere Seite des "Hauses am Buschweg": Hauswirtschaftsleiterin Gabriele Schmauch und Stift-Leiter Matthias Rath stehen in einem ehemaligen Dienstzimmer. Auch hier entstehen neue Zimmer mit großen, barrierefreien Bädern für die Bewohner. Sie sollen im nächsten Jahr einziehen können.

Jetzt geht's auf die andere Seite des "Hauses am Buschweg": Hauswirtschaftsleiterin Gabriele Schmauch und Stift-Leiter Matthias Rath stehen in einem ehemaligen Dienstzimmer. Auch hier entstehen neue Zimmer mit großen, barrierefreien Bädern für die Bewohner. Sie sollen im nächsten Jahr einziehen können.

Foto: Jürgen Moll

Else Kirschsieper fühlt sich pudelwohl in ihrem neuen Zuhause. Die 80-Jährige, die in ihrem Rollstuhl sitzt und strickt, hat einen herrlichen Blick in den Innenhof des Johannesstifts, den Sinnesgarten. Durch die neuen, fast bodentiefen Fenster fällt viel Licht in den Raum, der mit einem Boden in Kirschholzoptik ausgelegt ist. "Hier ist es wunderbar. Ich bin sehr zufrieden", sagt die Wahl-Hückeswagenerin, die vor mehr als 50 Jahren aus Essen in die Schloss-Stadt gezogen war. "Mir gefällt es gut. Ich möchte hier nicht mehr weg."

Das liegt vielleicht auch ein wenig an dem neuen Badezimmer, das rund sieben Quadratmeter groß und barrierefrei ist. "Das ist eine sehr große Erleichterung", versichert Else Kirschsieper. Denn in den alten Zimmern vor dem Umbau hatten die Bewohner nur eine Waschnische hinter einem Einbauschrank - "das war nicht sehr schön", sagt die 80-Jährige.

Kurz vor Weihnachten 2012 waren rund 30 Bewohner des "Hauses am Buschweg" ins "Haus Quellengrund" umgezogen, wenige Tage später begannen die Sanierungs- und Umbauarbeiten. Seit 34 Jahren ist das vormalige Krankenhaus ein Altenheim, es genügt aber längst nicht mehr den baulichen Anforderungen, die heute an ein modernes Altenzentrum gestellt werden. Daher entschloss sich der Träger des Hauses, die Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH, allein für den ersten Bauabschnitt knapp sechs Millionen Euro auszugeben. In die beiden anschließenden Bauabschnitte sollen noch einmal rund vier Millionen Euro investiert werden.

Der erste Bauabschnitt ist seit dem Umzug der 39 Bewohner Mitte Juli in den neu gestalteten Teil des "Hauses am Buschweg" beendet, am gleichen Tag begannen die Handwerker mit dem zweiten - jetzt werden die zum Bergerhof gelegenen Zimmer saniert und vergrößert. Laut Heimleiter Matthias Rath werden sie, wie die bereits fertiggestellten und wieder bezogenen Räume, zwischen 18 und 20 Quadratmeter groß sein. Bis auf zwei Zimmer, die sich ein Bad teilen, ist jedes Zimmer mit einem eigenen Bad ausgestattet worden, in dem sich auch Rollstuhlfahrer problemlos bewegen können. Die meisten Bewohner leben alleine, die Zahl der Doppelzimmer wurde von vormals 24 auf sechs reduziert.

 Else Kirschsieper ist im Juli in ihr neues Zimmer im "Haus am Buschweg" eingezogen. Von hier aus genießt die 80-Jährige den Blick in den Sinnesgarten.

Else Kirschsieper ist im Juli in ihr neues Zimmer im "Haus am Buschweg" eingezogen. Von hier aus genießt die 80-Jährige den Blick in den Sinnesgarten.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

An den Baulärm musste sich Else Kirschsieper anfangs gewöhnen: "Der viele Krach, das war nicht allzu schön." Doch jetzt genießt sie die neue Aussicht: "Das alles gefällt mir sehr gut", sagt die 80-Jährige und spricht damit vielen anderen Bewohnern vom "Haus am Buschweg" aus dem Herzen. Pflegedienstleiterin Georgina Kovacs bestätigt das: "Es gibt Bewohner, die wollen ihr Zimmer gar nicht mehr verlassen. Die sitzen die ganze Zeit am Fenster."

In spätestens drei Jahren haben sie sogar einen noch schöneren Ausblick, denn zum Abschluss des Umbaus soll das "Haus Quellengrund", das ursprüngliche Johannesstift, abgerissen werden. Dann geht der Blick bis in die Altstadt.

Spätestens Anfang 2015 ziehen Verwaltung, Pflegedienstleitung und Hauswirtschaft wieder zurück an ihren angestammten Platz im Erdgeschoss des "Hauses am Buschweg". Wenn der Bauabschnitt zwei abgeschlossen ist, kann der dritte Bauabschnitt gestartet werden - der Umbau von "Haus am Park". "Ich hoffe, dass wir 2015 damit beginnen können", sagt Rath. Die Eingriffe sollten deutlich geringer sein als im "Haus am Buschweg". Auch dort werden die Zimmer saniert und erhalten jeweils ein neues Badezimmer.

Der größere Platzbedarf wird sich letztlich auf die Bewohnerzahl auswirken: Noch gibt es im Altenzentrum Platz für insgesamt 196 Bewohner, nach Ende des Umbaus werden aber nur noch maximal 145 Menschen im Stift leben.

(RP)
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