Hückeswagen Umsonst ist nur der Tod? In Hückeswagen eher nicht

Hückeswagen · Die finanzielle Belastungen durch eine Bestattung steigen im nächsten Jahr weiter. Das beschloss jetzt der Stadtrat.

Das kosten verschiedene Bestattungsarten
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Foto: Michael Reuter

Das Sterben ist sehr teuer geworden. Die Bestattungskosten steigen von Jahr zu Jahr und mit ihnen die finanzielle Belastung für die Hinterbliebenen, zumal das früher von den Krankenkassen gezahlte "Sterbegeld" schon vor Jahren ersatzlos gestrichen wurde. "Preistreiber" sind weniger die Bestattungsunternehmen als vielmehr die Betreiber der Friedhöfe. In Hückeswagen ist das die Stadt. Sie wird die Gebühren für den Friedhof Am Kamp auch 2015 erneut anheben. Das beschloss der Rat am Dienstagabend einstimmig.

Der Hintergrund: Es gilt der Grundsatz, dass der Friedhof kostendeckend betrieben werden muss. Alle Aufwendungen sollen über die Gebühren gedeckt sein. Nun geht aber die Zahl der Bestattungen zurück. Mit 160 Begräbnissen war für das laufende Jahr kalkuliert worden, rund 150 waren es jedoch nur. Bei anhaltend rückläufigen Einwohnerzahlen und der "Konkurrenz" zum einzigen öffentlichen Friedhof in der Stadt, dem Kolumbarium der Evangelischen Kirchengemeinde in der Johanniskirche, ist für die Folgejahre mit weiter zurückgehenden Bestattungszahlen zu rechnen.

Rein kaufmännisch bedeutet das für die Stadt: Die Gebühren pro Bestattung müssen angehoben werden, um zu einer Kostendeckung zu kommen. Zumal auch die Abschreibung investiver Kosten, zum Beispiel für die neue Zaunanlage zur Einfriedung des Friedhofs Am Kamp, kalkulatorisch zu berücksichtigen sind. Noch wesentlich höher wären die Gebührensprünge, hätte sich die Ratsmehrheit für die schon 2013 von der Verwaltung und dem damaligen Bürgermeister Uwe Ufer vorgeschlagenen neuen und aufwändig gestalteten Urnenwände ausgesprochen. Dieses Projekt, mit dem die Stadt auf die steigende Nachfrage von Urnen- anstelle von Erdbestattungen reagieren wollte, liegt allerdings erst einmal "auf Eis" - mindestens bis 2018.

Zu den reinen Bestattungsgebühren kommen die Nutzungsgebühren unter anderem für die Leichenhalle und die Friedhofskapelle. In der Gegenüberstellung zu den Vorjahren ergibt sich folgendes Bild: Für ein Kindergrab waren inklusive der Nutzungsgebühren im Jahr 2013 noch 1352 Euro an die Stadt zu zahlen. Im laufenden Jahr waren es 1390 Euro, 2015 werden es 1445 Euro sein. Die Gebühren für ein Reihengrab steigen von 2067 Euro in 2013 auf 2255 Euro ab Januar. Das Wahlgrab kostet dann im nächsten Jahr 3084 statt 2982 Euro wie bisher (2013: 2749 Euro). Die von den Kosten her günstigste Variante bleibt das Urnengrab. Dafür fallen im neuen Jahr 1540 Euro an, 2014 waren es 1509 Euro, 2013 "lediglich" 1409 Euro.

Weitere Nebenkosten kommen auf die Hinterbliebenen zu, wenn sie zum Beispiel einen Grabstein aufstellen lassen wollen. Allein für die Genehmigung verlangt die Stadt Gebühren zwischen 30 Euro (kleine Grabtafel) bis zu 165 Euro (Denkmal auf Wahlgrabstätte in besonderer Lage).

(bn)
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