Hückeswagen Ungleiches Duo wegen Kontobetrugs angeklagt

Hückeswagen · Zwei Hückeswagener, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, saßen jetzt gemeinsam auf der Anklagebank im Amtsgericht Wipperfürth. Vorgeworfen wurde dem Duo gemeinschaftlicher Betrug und das Ausspähen von Kontodaten.

Die befreundeten Nachbarn, 43 und 30 Jahre alt, hatten mit den Kontodaten einer Drittperson ein PayPal-Konto mit leicht abweichenden Daten eingerichtet und darüber im August vorigen Jahres 14 Bestellungen im Internet getätigt und vom Konto des Betrogenen abbuchen lassen. Zur bestellten Ware zählten Fußballschuhe, ein Trikot der Fußballmannschaft Borussia Mönchengladbach, Tätowier-Farbe, eine Tattoo-Maschine, eine Angelrolle sowie ein Räucherofen.

Der jüngere der beiden Hartz-IV-Empfänger nahm gleich zu Beginn der Verhandlung alle Schuld auf sich. "Mein Nachbar wusste nichts davon. Die Sachen kamen alle zu mir nach Hause", beteuerte der 30-Jährige. Stutzig machte den Richter jedoch, dass der 43-Jährige Angler ist. "Ich habe ihm die Angelrolle verkauft", erklärte der Jüngere. Als Grund für den Betrug gab der Hückeswagener Geldnot an. Da dem Gericht kein Beweis für die Beteiligung des Älteren vorlag, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.

Den 30-Jährigen verurteilte das Gericht zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten, ausgesetzt auf drei Jahre. In dieser Zeit darf sich der Verurteilte keine weitere Straftat zu Schulden kommen lassen. Zur besseren Resozialisierung wird ihm ein Bewährungshelfer zu Seite gestellt.

Als freier Mann konnte jedoch nur der 43-jährige Hückeswagener den Gerichtssaal verlassen. Sein jüngerer Nachbar war bereits am Vortag der Verhandlung verhaftet worden, da er eine Geldstrafe aus einer früheren Verurteilung nicht gezahlt hatte. Dafür muss er nun 30 Tage im Gefängnis absitzen. "Ich bereue, was ich getan habe und werde mich bessern", beteuerte er am Ende der Verhandlung. Ob er die 30 Tage tatsächlich absitzen muss, ist nicht gewiss. "Vielleicht löst meine Oma mich aus", sagte der 30-Jährige in der Hoffnung auf familiäre Hilfe.

(heka)
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