Hückeswagen Unternehmen der Stadt brauchen schnelles Internet

Hückeswagen · Schnelles Internet ist die Zukunft, geht jedoch weit über den Privatbereich hinaus. Vor allem Firmen brauchen hohe Datengeschwindigkeiten. "Hier ist der große Unterschied zum Privathaushalt: Unternehmen müssen oft große Datenmengen hin- und herschicken, dafür ist die Upload-Geschwindigkeit entscheidend", sagte Uwe Cujai, Leiter der Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung, am Dienstagabend beim Infoabend des Arbeitskreises Wirtschaft.

Dabei machte Cujai im Casino der Firma Pflitsch zunächst deutlich, was unter dem Begriff "schnelles Internet" eigentlich zu verstehen ist. Dazu zog er als Vergleich einen Porsche und einen Trecker heran: "Beide haben 500 PS - und sind doch völlig unterschiedlich", betonte er. So gelte im Internet auch alles ab einer Übertragungsrate von einem Megabyte pro Sekunde (Mbit/s) schon als "schnell". Nur: Was dem Privathaushalt reiche, sei noch lange nicht genug für ein Unternehmen. Wichtig seien auch die Latenzen, sagte Cujai: "Wenn immer mehr Anwendungen ins Internet ausgelagert werden, darf es nicht dauern, bis Eingaben vom externen Server zurückkommen."

All das sei mit der Glasfasertechnik kein Problem, sagte er: "Glasfaser ist neben Richtfunk die einzige Technik, die für die kommenden 20 Jahre maßgeblich sein wird." Bei diesen Leitungen habe man die Gewissheit, dass die Daten schnell, unterbrechungs- und störungsfrei und mit hohen Geschwindigkeiten übertragen würden. Oberberg sei noch "ein wenig wie das äußere Sibirien", auch wenn sich eine ganze Menge getan habe und weiter tun werde.

Das bestätigte Bauamtsleiter Andreas Schröder: "Mitte April wird der Nahbereich ab der Lindenbergstraße von der Telekom ausgebaut sein, dann haben wir im Stadtgebiet eine gute Versorgung mit schnellem Internet." Die Telekom hatte bis Ende Januar 29 Multifunktionsgehäuse in Hückeswagen installiert, die das schnelle Internet VDSL in etwa 7000 Haushalte gebracht hatten.

Der Wirtschaftsförderer appellierte an die Unternehmer, Geld in die Hand zu nehmen als Investition in die Zukunft. "Schnelles Internet bis zum Haus ist die Zukunft. Die Anschaffung kostet erst einmal Geld, klar. Aber es ist auch ein Produktionsfaktor." Wenn ein neuer Transporter, ein Leasing-Vertrag oder andere Betriebsanschaffungen fällig seien, würde man sie anschaffen.

"Das Internet ist nicht einfach so da", betonte Cujai und wies auf die mitunter hohen Kosten hin, die durch tageweisen Ausfall des Netzes entstünden: "Privatanbieter garantieren 99 Prozent funktionierendes Netz. Aufs Jahr gerechnet kann es 3,6 Tage ausfallen, in denen nicht gearbeitet werden kann." Glasfaser biete 99,9 Prozent Netzgarantie.

(wow)
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