Hückeswagen Verärgert über unnötige Knöllchen

Hückeswagen · Die Polizei erwischte jetzt Autofahrer, die die gesperrte Strecke zwischen Heide und Kleineichen befuhren und erhoben ein Verwarngeld. Darüber ist Anke Janitschek sauer. Denn die Straße hätte schon seit dem 23. Dezember frei sein sollen.

 Diese Straße, die durch Großeichen führt, war für den Verkehr gesperrt. Dabei hätte sie seit dem 23. Dezember eigentlich wieder geöffnet sein sollen - die Baufirma hatte vergessen, die Beschilderung wegzuräumen. Die neuen Straßenlaternen sind bereits installiert, die Spuren der Baustelle noch zu sehen.

Diese Straße, die durch Großeichen führt, war für den Verkehr gesperrt. Dabei hätte sie seit dem 23. Dezember eigentlich wieder geöffnet sein sollen - die Baufirma hatte vergessen, die Beschilderung wegzuräumen. Die neuen Straßenlaternen sind bereits installiert, die Spuren der Baustelle noch zu sehen.

Foto: büba

Wer von Wipperfürth kommt und über Fürweg und Heide Richtung Bever-Talsperre will, nimmt gerne - sofern er ortskundig ist - die Abkürzung entlang der Wohngebiete Am Pfaffenbusch und Elberhausen. Der längere Weg über Groß- und Kleineichen, am Beverteich entlang, ist damit hinfällig. Der Schleichweg ist zudem schmal - wenn sich zwei Autos begegnen, muss eines ausweichen. Und wenn es dann auch noch geschneit hat, wird's für die Autofahrer noch enger und ungemütlicher.

Das hat jetzt Anke Janitschek wieder feststellen müssen. Und mit der Anwohnerin von Heide offenbar weitere Autofahrer. Sie mussten in der vorigen Woche, frühmorgens, schon Bekanntschaft mit der Polizei machen, weil sie unerlaubterweise die Gemeindestraße von Heide nach Kleineichen befahren hatten. Die war zu diesem Zeitpunkt offiziell noch gesperrt, der Weg an Elberhausen vorbei war die ausgewiesene Umleitung.

Zum Hintergrund: Der Wupperverband lässt seit Ende Juni von der Wipperfürther Neye-Siedlung über Fürweg, Heide, Groß- und Kleineichen bis zur Einmündung an der B 237 eine neue Abwasser-Druckleitung verlegen, seit Mitte November wird im Bereich Großeichen gearbeitet. Die Gemeindestraße war fortan nur für Anlieger geöffnet, die übrigen Autofahrer mussten die Umleitung nutzen.

Das ging offenbar lange gut - bis vor drei Wochen der Winter kam. "Für mich ist es äußerst merkwürdig, dass die Umleitung beim Winterdienst nicht zuerst geräumt wird, sondern erst die Strecke, die für die Durchfahrt gesperrt ist", berichtet Anke Janitschek am Bürgermonitor unserer Redaktion. So wählte sie denn eines morgens aus Sicherheitsgründen die Gemeindestraße und widersetzte sich somit dem Durchfahrverbot. "Da mit angemessener Geschwindigkeit eine Durchfahrt durch die Straßensperrung durchaus möglich ist, habe ich dies auch getan, da der Winterdienst diese Strecke schnee- bzw. eisfrei gemacht hatte, was bei der Umleitung nicht der Fall war", berichtet die Anwohner. Allerdings warteten in Großeichen schon zwei Polizisten auf Autofahrer wie sie. Angeblich hatte sich ein Anwohner über den Verkehr beklagt.

Anke Janitschek ergriff nach dem Vorfall die Initiative und rief bei der Kreisverwaltung an. "Nach meinem Anruf ist das Durchfahrtverbot aufgehoben worden", teilt sie mit. In der Tat kann die Gemeindestraße derzeit wieder ganz normal befahren werden, zumal die Bauarbeiten seit dem 20. Dezember ruhen. Und genau hier liegt die Krux: Denn nach Mitteilung der Kreisverwaltung hätte die Baufirma die Straße noch vor Weihnachten wieder öffnen und die Sperrungen und Schilder entfernen sollen. Das haben die Mitarbeiter offenbar aber vergessen.

Nun wünscht sich Anke Janitschek - und mit ihr wohl weitere "erwischte" Autofahrer -, dass sie das ihrer Meinung nach zu Unrecht gezahlte Bußgeld zurückerstattet bekommt. Da wird sie aber wohl keinen Erfolg haben, denn: "So lange eine Beschilderung steht, ist sie auch gültig", stellt Polizei-Sprecher Michael Tietze auf Anfrage klar. Die Kollegen, die in diesem Fall die Straße zwischen Heide und Kleineichen überwacht hätten, hätten nicht wissen können, dass die Baufirma es versäumt hatte, die Schilder für das Durchfahrtverbot beiseite zu räumen. Sie ist laut Tietze zwar verantwortlich dafür, dass die Beschilderung nicht auf dem neuesten Stand sei, "nicht aber dafür, dass sich Verkehrsteilnehmer über das Durchfahrtverbot hinweggesetzt haben".

Der Polizei-Sprecher sieht nur eine Möglichkeit für Autofahrer, aus der Sache herauszukommen: "Wer das Verwarngeld nicht an Ort und Stelle bezahlt hat, erhält von der Bußgeldstelle ein Anhörungsschreiben." Darin könne man den Grund für die Fahrt angeben. Ob das allerdings Erfolg hat, ist unklar.

(büba)
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