In den Vorjahren war das Ringen um einen Konsens nie ein Thema gewesen - schließlich hatte es auch keinen ihm zugrundeliegenden Konflikt gegeben. Entsprechend den Vorschlägen des örtlichen Einzelhandels hatte der Rat jeweils in der letzten Sitzung des Jahres ohne weitere Diskussion vier Termine für die verkaufsoffenen Sonntage im Folgejahr beschlossen. Sie waren geknüpft an Traditionsveranstaltungen im Jahresturnus wie das Frühlingsfest oder den Martinsmarkt im Herbst. Probleme gab's dabei nicht. Jahr für Jahr hatte es nur eine Gegenstimme gegeben - die von Egbert Sabelek (Grüne).

Doch die Situation hat sich geändert, wenn auch (noch) nicht konkret in Hückeswagen. In anderen Städten der Region, etwa in Wuppertal, gingen jedoch in diesem Jahr die Gewerkschaften auch gerichtlich gegen verkaufsoffene Sonntage vor und verhinderten sie zum Teil in letzter Minute, nachdem der Einzelhandel bereits alle Vorbereitungen dafür getroffen hatte. Ausschlaggebend für die Gewerkschaften war der Schutz der im Einzelhandel Beschäftigten vor Sonntagsarbeit.

Angesichts der rechtlich anscheinend schwieriger gewordenen Lage wollen sich die Verantwortlichen im Rathaus nun im Vorfeld eines Ratsbeschlusses mit dem Einzelhandel aber auch den Gewerkschaften auf eine Lösung für Hückeswagen verständigen. Dietmar Persian stellte dazu klar: "Unser Ziel ist es dabei, unsere Regelung der vier verkaufsoffenen Sonntage pro Jahr unverändert fortzuführen." Das ist auch der Wunsch des örtlichen Einzelhandels, für den die vier Sonntage ein wichtiger Marketing- aber auch Umsatzfaktor sind.