Hückeswagen Verkaufsoffene Sonntage unverzichtbar

Hückeswagen · Viele Hückeswagener Einzelhändler sind sich einig: Ohne die vier Sonntage im Jahr, in denen sie ihre Geschäfte von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen, würde ein wichtiges Marketinginstrument fehlen. Die Kassen klingeln, wenn sonntags offen ist.

 Christoph Winkler (hier im Gespräch mit einer Kundin) fände es gut, wenn es generell keine verkaufsoffenen Sonntage geben würde, auf sie verzichten kann er aber nicht.

Christoph Winkler (hier im Gespräch mit einer Kundin) fände es gut, wenn es generell keine verkaufsoffenen Sonntage geben würde, auf sie verzichten kann er aber nicht.

Foto: nico hertgen (archiv)

Der verkaufsoffene Sonntag in der Schloss-Stadt am Wochenende war ein großer Erfolg. Viele Händler sprechen von spürbar gestiegenen Umsätzen - und wollen auch in Zukunft auf keinen Fall auf die Möglichkeit verzichten, viermal im Jahr für fünf Stunden zu öffnen. "Für uns in einer Kleinstadt ist so ein verkaufsoffener Sonntag äußerst wichtig", sagt Dirk Sessinghaus, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes und Modehändler an der Islandstraße. Guter Service, gute Bedienung und eine nette Dienstleistung - das seien Garanten dafür, dass auch auswärtige Kunden in die Schloss-Stadt kommen.

Sessinghaus versteht die Gewerkschaft verdi nicht, die seit November 2015 in 17 Fällen vor Gericht gezogen ist, um verkaufsoffene Sonntage zu verhindern. "Die tun uns keinen Gefallen, denn wir bezahlen deren Mitglieder. Wenn wir schließen müssen, verlieren die Mitarbeiter ihren Job, und der Arbeitsplatz ist weg", sagt er. Sessinghaus reichen allerdings die vier erlaubten Sonntage in Hückeswagen völlig aus. Mehr sei den Mitarbeitern auch nicht zuzumuten. "Aber ein verkaufsoffener Sonntag ist für uns halt auch ein wichtiges Marketinginstrument, um überleben zu können", sagt Sessinghaus. Er stelle zwar auch eine gewisse Inflation bei den verkaufsoffenen Sonntagen fest, aber gerade in der umsatzstärksten Vorweihnachtszeit, helfe ein solcher Sonntag ungemein. Je mehr zum Beispiel durch den "Hüttenzauber" auf der Straße los sei, desto voller seien die Geschäfte. Auch Ute Seemann von der Werbegemeinschaft mit ihrem Geschäft "Bubble's" am Etapler Platz profitiert vom verkaufsoffenen Sonntag. "Das ist ein ganz wichtiger Sonntag für die Familie", sagt sie. Der Weihnachtsmarkt stehe im Vordergrund, aber gleichzeitig kommen viele auch in die Geschäfte", sagt sie. Sie wolle auf keinen Fall auf die verkaufsoffenen Sonntage verzichten, denn das Internet sei noch immer eine große Konkurrenz. Viele Väter hätten zum Beispiel sonst nie mal die Möglichkeit, mit ihren Liebsten einkaufen zu gehen.

Kollege Uwe Heinhaus bezeichnet die verkaufsoffenen Sonntage als familientauglich. Er würde gerne auch in Zukunft vier Sonntage nutzen, denn es gehe um die Attraktivität der Innenstädte. "Wir können doch nichts verdammen, was die Kunden wollen, die stimmen mit ihren Füßen ab, und in Hückeswagen sind die verkaufsoffenen Sonntage absolut gewünscht", sagt er.

Zwei Herzen schlagen in der Brust von Christoph Winkler: "Eigentlich bin ich ein entspannter Mensch und bin dafür, dass es einheitlich keine verkaufsoffenen Sonntage gibt, aber wirtschaftlich kann ich nicht auf sie verzichten", sagt er. Er verzeichnet beim Sonntagsverkauf immer eine hohe Besucherfrequenz, wirbt dort neue Kunden und erreicht auch überregional viele Interessenten. "Das sind sehr wichtige Umsätze", sagt Winkler, der seine auswärtigen Kunden per Newsletter über verkaufsoffene Sonntage informiert.

Zweite Zwischenziehung Weihnachtsverlosung Sa. 10. Dezember, ab 14.30 Uhr werden die Lose eingesammelt, Verlosung ab 15 Uhr, Wilhelmplatz, 1. Preis: Reisegutschein (300 Euro), plus diverse Gutscheine der Werbegemeinschaft, Geschäfte haben bis 16 Uhr geöffnet.

(RP)
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