Hückeswagen Viel Erfahrung durch doppelte Ausbildung

Hückeswagen · Das Berufskolleg verabschiedete am Samstag seine 18 Absolventen im Remscheider Schützenhaus.

 Für 18 junge Menschen endete jetzt nach drei (Kaufleute) bzw. vier Jahren (Techniker) die duale Ausbildung mit dem Abitur am Berufskolleg.

Für 18 junge Menschen endete jetzt nach drei (Kaufleute) bzw. vier Jahren (Techniker) die duale Ausbildung mit dem Abitur am Berufskolleg.

Foto: St. Singer

Überdurchschnittlich viele der insgesamt 18 Schüler der Hückeswagener Privatschule Bergischer Unternehmer schnitten mit einem sehr guten Ergebnis ab. Für ihre herausragenden Leistungen wurden Tiffany Kaufmann (19) und Simon Stausberg (20) besonders geehrt. Beide wollen nun, nach abgeschlossener Ausbildung und bestandenem Abitur, weiter studieren.

Fein hergerichtet - die jungen Damen in schönen Ballkleidern, die jungen Herren elegant in Anzügen - kamen am späten Samstagnachmittag die Absolventen zu ihrer Feier im Remscheider Schützenhaus zusammen, begleitet von Familie und Lehrern. Die Spur von Freude, Erleichterung und vielleicht auch ein wenig Stolz, die vergangenen Jahre gut überstanden zu haben, war in ihren Gesichtern zu erkennen. An diesem Abend würde sie ein würdevoller Abschied erwarten, formell mit einem gemeinsamen Abendessen und ein wenig Programm auf der Bühne, und zum Schluss eine ordentliche Party.

Elf Kaufleute und sieben Techniker hatten im vergangenen Schuljahr gemeinsam für die Berufsabschlussprüfung der Industrie und Handelskammer (IHK) gebüffelt und gleichzeitig fürs Abitur. Diese duale Ausbildung, eine Besonderheit in der Region, sei manchmal eine spürbare Doppelbelastung für sie gewesen, jedoch ein Aufwand der sich lohne, betont der 20-jährige Simon Stausberg. Innerhalb von vier Jahren hat er seine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker gemeistert und gleichzeitig die allgemeine Hochschulreife, also das Abitur, erlangt. "Das Konzept hat mich sehr überzeugt", sagte der Remscheider, der sich bewusst für die Privatschule entschieden hatte: "Es ist super aufgegangen." Die Mühen hätten sich gelohnt. Mit knapp 20 Jahren habe er nicht nur die nötige Qualifikation fürs Studium, er bringt auch wertvolle Praxiserfahrungen aus seiner Ausbildung beim Radevormwalder Unternehmen Kuhn Edelstahl mit. Beides möchte der junge Remscheider nun in seinem angestrebten Studium kombinieren: Maschinenbau an der renommierten RWTH Aachen. Bewerben wird er sich dafür in den kommenden Monaten.

Tiffany Kaufmann schnitt mit einem perfekten Einser-Schnitt als Beste bei der IHK-Prüfung zur Industriekauffrau ab. Auch für die Wipperfürtherin hatte sich der Aufwand mit Schule und Ausbildung gleichzeitig mehr als gelohnt. "Es war eine sehr kurzweilige Zeit auf dem Berufskolleg. Wir haben viel erlebt, hatten eine tolle Klassengemeinschaft und viel Unterstützung im Betrieb und von unseren Lehrern", erzählte die 19-Jährige. Sie studiert nun International Business an der Universität Maastricht. "Für das Studium fühle ich mich nach den letzten drei Jahren super vorbereitet, weil ich auch in meinem Ausbildungsbetrieb viele Praxiserfahrungen sammeln konnte", berichtete die ehemalige Pflitsch-Auszubildende.

Anders als die technischen Auszubildenden absolvieren die kaufmännische Azubis ihre duale Ausbildung in nur drei Jahren. Bei den meisten Absolventen geht der Weg danach weiter an eine Universität. "Das ist so angestrebt", erläuterte Dieter Schruff, der pädagogischer Beirat des Berufskollegs. So würden nämlich die Führungskräfte von morgen nicht nur theoretisch, sondern eben auch praktisch ausgebildet. Und sie hätten ihre Arbeit so von der Pike auf gelernt.

(sebu)
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