Hückeswagen Viele Investitionen belasten Kasse des Schützenvereins

Hückeswagen · Ein deutlicher Appell des Schatzmeisters prägte die Jahreshauptversammlung des Schützenvereins am Freitagabend: "Wir müssen den Gürtel eng geschnallt lassen", betonte Peter Doogs. "Wir müssen sparen und nochmal sparen." Grund dafür sind die großen Investitionen, die der Verein in den vergangenen Jahren stemmen musste. Nach der aufwändigen Sanierung des Schießstandes, die rund 60.000 Euro gekostet hatte, standen die Schützen 2017 vor der nächsten Herausforderung: Verschärfte Richtlinien forderten eine neue Be- und Entlüftungsanlage und einen neuen Kugelfang. Kostenpunkt: 25.000 Euro.

Rund 6000 Euro kamen durch eine Crowdfunding-Aktion zusammen, die von der Raiffeisenbank unterstützt wurde. Der fast gleiche Betrag kam zusätzlich über Spenden herein. "Also bleiben für den Verein etwa 12.500 Euro, die wir selber stemmen müssen", erklärte Schützenchef Stefan Lorse. Dank der Einsätze der Schützen beim Altstadtfest und beim Hüttenzauber sei der Verein dazu in der Lage. Hinzu kommt ein großer Anteil Eigenleistung auf der Baustelle. "Die Jugend hat beim Abriss und Ausbau der alten Anlage kräftig mit angepackt", sagte Lorse. In der nächsten Woche ständen nun die Vorbereitungen für den Einbau auf dem Programm. "Wir gehen davon aus, dass wir den Schießstand im März wieder öffnen können", erklärte der Schützenchef.

Der Spar-Appell allerdings soll weiter wirken - auch mit Blick auf das Schützenfest vom 20. bis 23. Juli. Die Vorbereitungen seien in vollem Gang, erklärte Lorse. "Und wir bemühen uns, dass wir trotz der angespannten finanziellen Lage wieder keinen Eintritt ins Festzelt nehmen müssen", ergänzte er.

In die Festsaison geht der Schützenverein indes unter bewährter Führung: Während der Versammlung bestätigten die Schützen ihren Vorsitzenden Stefan Lorse einstimmig, Schriftführer bleibt Lutz Annacker. Als Schatzmeister wurde Peter Doogs wiedergewählt. Als Schießmeister löst Josef Reimer seinen Vorgänger Axel Diederichs ab, Utensilienverwalter bleibt Hans-Peter Danielsen. Nach fast 16 Jahren trat hingegen Platzmeister Bernd Unke nicht mehr zur Wahl an. Als Rentner wolle er sich aus dem Kirmesgeschehen etwas zurückziehen, kündigte er an und erinnerte an stürmische Jahre, in denen das Schützenfest um die Baustelle am Etapler Platz herum geplant worden sei. Sein Nachfolger wurde Karl-Heinz Kraus.

Einen Appell gab's unterdessen von Jungschützenführer Holger Fuhr-Leyens: Es stehe nicht gut um den Nachwuchs im Verein, erklärte er. Nur wenige Kinder und Jugendliche ließen sich gewinnen. "Wir brauchen ein neues Konzept", betonte er. "Nur wenn wir Freizeitangebote und den Schießsport verbinden, der Jugend mehr Raum zugestehen und transparenter werden, können wir junge Menschen für den Verein begeistern."

(resa)
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