Hückeswagen Virtuoser Pianist verzaubert Zuhörer

Hückeswagen · Wojciech Waleczek begeistert mit großer Spielfreude beim Schlosskonzert.

Mit knapp 70 Zuhörern war das erste Schlosskonzert des Jahres am Samstagabend nicht nur sehr gut besucht. Die Tatsache, dass sich eine so große Zahl von musikbegeisterten Gästen aus Hückeswagen und Umgebung trotz ungemütlichen Regenwetters in "die gute Stube" der Stadt begeben hatte, zeigte auch, dass man sich in der Schloss-Stadt wohl sehr auf den Klavierabend mit dem polnischen Ausnahmepianisten Wojciech Waleczek gefreut hatte. Schließlich, so sagte Inga Kuhnert von der Initiative Schlosskonzerte in ihrer kurzen Begrüßung, habe es einen solchen Klavier-Konzertabend im Rahmen der Schlosskonzert-Reihe schon länger nicht mehr gegeben.

Waleczek, der im jungen Alter von nur 36 Jahren schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde und national wie international ein sehr gefragter Konzertpianist ist, hatte ein deutsch-polnisch-ungarisches Programm mit nach Hückeswagen gebracht. Dem Publikum im Heimatmuseum präsentierte er Werke von Robert Schumann, Frédéric Chopin, Karol Szymanowski, Richard Wagner und Franz Liszt mit großer Spielfreude.

Der Vortrag des polnischen Pianisten war dabei von einer eindringlichen Virtuosität. Kraftvolle Akkorde wie in Chopins wunderschönen "Variations brillantes" in B-Dur, für deren Lautstärke und Lebendigkeit das Heimatmuseum fast schon etwas zu klein dimensioniert wirkte, trafen auf verspielt-perlende Läufe, die von leisen Abschnitten zerbrechlicher Schönheit abgelöst wurden. Wojciech Waleczek begeisterte dabei mit seinem fehlerfreien Auftritt, der vor allem bei den wahrlich halsbrecherischen Tastenspielereien für Staunen und Begeisterung im Publikum sorgte. Da war zuvor Schumanns kleine "Arabesque" der ideale Aufwärmer.

Faszinierend war es, dem 36-jährigem Polen dabei zuzuhören und zuzuschauen, wie er seine Finger offenbar mühelos über die Tasten fliegen ließ. Etwa im ersten der "3 Waltzes" von Chopin, dem "Vivace in As-Dur", bei dem er so spielerisch-leicht über die Tasten flog, als sei es die einfachste Sache der Welt. Dass Waleczek auch sanft konnte, stellte er hingegen bei Chopins "Lento in a-Moll" unter Beweis, während er mit Szymanowskis "Serenade de Don Juan" furios die Moderne ins Heimatmuseum transportierte.

Ein insgesamt sehr gelungener und musikalisch hochwertiger Beitrag zur 51. Saison der Schlosskonzerte, was sich auch am ausgiebigen Applaus bemerkbar machte.

Das nächste Konzert ist am Samstag, 18. März, 20 Uhr. Das "Trio Kontra" spielt in der ungewöhnlichen Besetzung Geige, Kontrabass und Klavier Werke von Bach, Penderecki und Rachmaninow.

(wow)
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