Hückeswagen Von Abenteuerlust und Hilfsbereitschaft

Hückeswagen · Ein aufregendes Leben mit vielen Jahren im Ausland und im Ehrenamt haben Edelgard und Manfred Janson gemeinsam bestritten. Morgen feiert das gesundheitlich angeschlagene Paar seine Goldhochzeit.

Hückeswagen: Von Abenteuerlust und Hilfsbereitschaft
Foto: Michael Schütz

Die Goldhochzeit von Edelgard und Manfred Janson morgen, Freitag, fällt etwas bescheidener aus. "Wir sind beide nicht mehr ganz so fit", erzählt der 70-Jährige. "Deshalb gibt es hier in unserem Domizil an der Goethestraße einen festlichen Empfang im kleinen Kreis." Die beiden sind sich einig: "Damit soll es dann auch gut sein."

Das gemeinsame Leben des Ehepaars ist vielfältig gefüllt mit ungewöhnlichen Erinnerungen zwischen der Lust und dem Wagnis am Abenteuer und gleichzeitig am Engagement für gelebte Hilfsbereitschaft. So gehörten die Jansons zu den Ersten, die ihre Hilfe für die "Tschernobylkinder" anboten. "Wir waren selbst vor Ort in der Katastrophen-Zone und geschockt" erinnert sich Janson. Seine Frau Edelgard, geborene Ehmann, Jahrgang 1948, aus Bretwich in Mecklenburg war jahrelang als Fahrtbegleitung für die Kindertransporte unterwegs.

Jetzt, nach einschneidenden gesundheitlichen Problemen, betätigen sich beide in einem Singkreis mit Namen "Reharmonie" in Niederwermelskirchen, wo sie mit anderen Benachteiligten eine Art kulturelle Rehabilitation einüben. Manfred Janson ist überdies dem CVJM Herweg aktiv verbunden.

Der Hückeswagener ist gelernter Modell-Tischler. Über deutsche Firmenverträge begannen seine Reisen im Jahr 1977 nach Riad in Saudi-Arabien. "Dann kam 1978 industrielle Aufbauhilfe in Jordanien und in den Jahren 1979 bis 1987 umfangreiche Firmen-Installationen und Innen-Ausbauten in Saudi-Arabien hinzu", berichtet er. Janson war inzwischen zum Super-Visor avanciert und holte über Jahre seine Frau, Sohn und zwei Töchter nach. "Unglaublich, was wir so erlebt haben", lautet auch Edelgard Jansons Fazit.

Unterdessen hatten die Jansons ein Haus an der Talstraße erworben. Nach der Rückkehr in die deutsche Normalität gelang der Aufbau eines neuen Standbeins mit einer Versicherungsagentur. Inzwischen lebt das Goldhochzeitspaar an der Goethestraße mit Aussicht auf die Altstadt im Ruhestand.

Kennengelernt hatte sich das Paar 1963 beim Rosenmontagsball in der "Krone", dem heutigen Lokal "Alter Markt". "Es war tatsächlich bei uns beiden Liebe auf den ersten Blick", versichern sie unisono. Am 3. Juni 1966 ging es für sie zunächst ins Rathaus zum Standesbeamten Keller und dann in die Pauluskirche zum Ja-Wort vor Pastor Herkenrath.

Das "Flüchtlingskind" aus Bretwich und der "Ur-Hückeswagener" sind längst Großeltern von drei Enkelkindern. Und so dürften morgen beim Generationen-Treffen zum Empfang die ungewöhnlichen Lebensabschnitte aus Anlass der Goldhochzeit ganz sicher erneut "aufgeblättert" werden.

(RP)
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