Hückeswagen Weiter Rummel ums Wartehäuschen

Hückeswagen · Phänomen Internet: In kürzester Zeit "wanderten" die Bilder von der umgestalteten Bushaltestelle an der Bahnhofstraße quer durch Deutschland und sogar bis ins Ausland. Über 40 000 "Gefällt-mir-Klicks" hat Marlen Nitzsche auf Facebook bisher gezählt.

Die Hückeswagener Graffiti-Künstlerin hatte das Motiv, ein "Wohnzimmer" à la Loriot, nach der Vorlage der Straßweger Grafik-Designerin Marianne Reuter umgesetzt und ist überwältigt von der Aufmerksamkeit, die ihr und dem fertigen Werk derzeit zuteilwerden. Dazu beigetragen haben neben dem Internet die zahlreichen Berichte in der Zeitung, wie auch die Filmbeiträge des WDR.

Veröffentlicht wurde das Bild sogar auf der Facebook-Seite des "Zeit-Magazins". Dort gefiel das Bild allein bis gestern Mittag 11 500 Facebook-Benutzern, mehr als 1600 teilten das Foto und 135 hinterließen Kommentare wie: "Da hofft man ja fast, dass der Bus nicht kommt", "Chapeau an die Heimat - es lebe die Provinz" und "Coole Idee! Würde in Frankfurt am Main aber nicht lange so bleiben".

Das Hückeswagener Bushäuschen ist mittlerweile auch in der Sprayer-Szene bekannt und wurde geteilt von Graffiti-Künstlern wie FettBerlin Art, Dmark und Kahrle Bujaka aus Cottbus. Als gebürtige Cottbusserin hält Marlen Nitzsche Kontakt zu ihren Freunden aus der Heimat, wo das neuste Werk der Künstlerin die Runde gemacht hat.

Bürgermeister Dietmar Persian erahnte schon bei der Auswahl des Motivs, dass es ein beliebtes Fotomotiv abgeben könnte. Zudem haben die Bilder in der Hückeswagener Facebook-Gruppe bereits überhandgenommen, so dass dort nun ein spezielles Gästebuch für diese Schnappschüsse unter "Wartehäuschen Hückeswagen" eingerichtet wurde. Die ersten kreativen Fotos sind bereits eingegangen.

Rückmeldungen und Lob erhielt die Sprayerin auch aus dem Ausland. Auf Facebook schreibt sie: "Aus deutschlandweit wurde weltweit. Wir sprengen Grenzen. Amerika, Malle, Holland, Südtirol, Österreich, Ukraine, Indien (. . .)". Marko Deutschkämer betreibt im Internet den Blog "Banksichten" und möchten die Bilder dort ebenfalls veröffentlichen. Auf der Kommunikationsplattform Twitter erscheint das Wartehäuschen derzeit als das "wichtigstes Gebäude der Schloss-Stadt".

Der Rummel um das Projekt hat für Marlen Nitzsche positive Folgen: Neue Aufträge sind bereits unter Dach und Fach. Darunter die Verschönerung des neuen Cafés der Schlossbäckerei im Island am Weber-Denkmal, das möglicherweise im September eröffnen wird.

(RP)
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