Hückeswagen Werbung für Kolumbarium

Hückeswagen · Bis zum 31. März 2010 wird sich entscheiden, ob in der Johanniskirche ein Kolumbarium entsteht oder nicht. Die Evangelische Kirchengemeinde will jetzt mit der Vermarktung des Projekts starten.

Ab sofort wird's ernst mit den Plänen für die Zukunft der Johanniskirche: Bei der Gemeindeversammlung gab das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde gestern Abend den offiziellen Startschuss für die Vermarktung eines Kolumbariums in dem Gotteshaus an der Kölner Straße ab. Bereits bei einer Präsentation Anfang März dieses Jahres waren der Gemeinde erste Details zur möglichen Gestaltung der Urnen-Begräbnisstätte vom Wuppertaler Architekten Markus Rathke vorgestellt worden.

"Wir sind nun in eine entscheidende Phase eingetreten", betonte Pfarrer Martin Haupt-Schott vor der Versammlung in einem Pressegespräch. Das Ziel: Bis Ende März müssen 80 bis 100 Menschen eine Erklärung unterschrieben haben, mit der sie ihre Absicht zur Nutzung des Kolumbariums verbindlich bekräftigen. "Es müssen eher 100 als 80 sein, sonst wird das Projekt nicht realisiert", betonte Elvira Persian vom "Arbeitskreis Kolumbarium".

In den Monaten seit der ersten Vorstellung des Projekts hat es hinter den Kulissen intensive Gespräche gegeben. So hat laut Haupt-Schott das Landeskirchenamt in der Zwischenzeit ein positives Signal gegeben. Auch sei eine Abstimmung mit dem Bauamt erfolgt.

Die Johanniskirche ist seit Jahren ein Thema in der Gemeinde. Sie verursacht jedes Jahr Kosten in Höhe von 25 000 Euro. Versuche des Verkaufs oder der Vermietung blieben erfolglos. Die von der Gemeindeverwaltung im Gemeindehaushalt zu hinterlegende "Substanzerhaltungspauschale" wird die Kosten weiter in die Höhe treiben. Nun gilt es also für die Gemeinde, die bisherigen Interessenten für einen Platz im Kolumbarium dazu zu bewegen, einen Vertrag abzuschließen. "Für die ersten 100 Vertragspartner garantieren wir einen Preis von 1800 Euro", sagte Haupt-Schott.

"Die Laufzeit von 20 Jahren beginnt mit dem Tod der betroffenen Person", erläuterte Elvira Persian das Konzept. Insgesamt stehen zunächst 240 Plätze zur Verfügung. Als Kosten kommen – wie bei einer normalen Beerdigung auch – noch die Bestattungskosten für den Beerdigungsunternehmer sowie die für die Grabplatte hinzu. "Hier werden wir eine bestimmte Auswahl zur Verfügung stellen", ergänzte Haupt-Schott.

Was passiert mit den Verträgen, sollte das Kolumbarium nicht kommen? "Die Vertragspartner erhalten dann das Geld zurück", betonte Elvira Persian. Zwar könne sie die mögliche Nachfrage nicht einschätzen – "es gibt aber schon einige Menschen, die nachgefragt haben". Nachfragen können im Übrigen auch Nicht-Gemeindemitglieder und Interessenten aus Nachbarstädten. Das Kolumbarium, so bekräftigte Haupt-Schott, stehe allen offen. Ab Montag beginnt die Verteilung von Flyern mit weiteren Informationen.

(RP)
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