Hückeswagen Wildblumen für städtische Grünflächen

Hückeswagen · Wie die Pflege städtischer Grünflächen optimiert werden kann, darüber sprach am Donnerstagabend Bauhofleiter Magnus Bernhardt im Ausschuss. Sein Plan: mehr Wildblumen und -stauden, damit mehr Zeit bleibt, um die anderen Flächen zu pflegen.

 µ Klar zu erkennen: Im Stadtpark wird auch der Rasen als Weg genutzt. ³ Möglich wäre es, dort Wildblumen einzusäen und in der Mitte einen Streifen für Fußgänger freizumähen. Das sähe gepflegter und frischer aus, und der Bauhof hätte mehr Zeit für andere Grünflächen.

µ Klar zu erkennen: Im Stadtpark wird auch der Rasen als Weg genutzt. ³ Möglich wäre es, dort Wildblumen einzusäen und in der Mitte einen Streifen für Fußgänger freizumähen. Das sähe gepflegter und frischer aus, und der Bauhof hätte mehr Zeit für andere Grünflächen.

Foto: bauer (Archiv) / Bernhardt

Es hagelte Kritik im Vorjahr am Bauhof und der Stadt seitens Einheimischer und Politiker, dass die Grünflächen in der Stadt ungepflegt seien. Die Antwort aus dem Rathaus war jedes Mal die gleiche: Ein gepflegteres Stadtbild sei nur mit mehr Personal beim Bauhof möglich, und das koste Geld. Mittlerweile überlegt die Stadtverwaltung, bestimmte städtische Grünflächen von einem Fremdunternehmen pflegen zu lassen. Dieser Plan wird im nächsten Bauausschuss am Donnerstag, 16. Februar, 17 Uhr, im Schloss von der Politik diskutiert.

Hückeswagen: Wildblumen für städtische Grünflächen
Foto: Hans-Juergen Bauer

Doch es geht auch anders. Entsprechende Möglichkeiten zeigte Bauhofleiter Magnus Bernhardt im Ausschuss für den Bauhof auf. Und diese Lösung wäre farbenfroh, setzt er doch auf Wildblumenwiesen und Wildstauden.

Bernhardt betonte, dass angesichts der zunehmend schlechter werden Haushaltslagen der Kommunen immer weniger Geld für die Unterhaltung von Grün- und Parkanlagen bereitgestellt würden. "Hiermit stellt sich die Frage, wie in Zukunft Gehölz- und Staudenflächen, aber auch Rasenflächen gepflegt werden sollen." Zielsetzung sollte es sein, funktionale, gestalterisch ansprechende und verkehrssichere Anlagen mit möglichst geringem Pflegeaufwand zu er- und unterhalten.

In Wipperfürth wird der Bauhofleiter in diesem Jahr erste Testflächen aussuchen, die alternativ bepflanzt werden, um an anderen Stellen mehr Zeit für die Pflege, wie etwa einen häufigeren Rasenschnitt, zu haben. Auch für Hückeswagen könnte Bernhardt sich das vorstellen und brachte als Beispiel den Stadtpark ins Gespräch. Der präsentierte sich in den vorigen Jahren immer wieder ungepflegt, weil der Rasen seltener als notwendig gemäht worden war. Seine Idee: Der Bauhof sät Wildblumen ein, die in den Sommermonaten hoch wachsen und dank ihrer Farbenpracht einen frischen Eindruck vermitteln. Mittendurch könnte dann - mit Hilfe eines Aufsitzrasenmähers - ein Weg für die Fußgänger freigelegt werden. Das Mähen wäre weit weniger intensiv wie das der gesamten Rasenfläche und könnte daher häufiger erfolgen. Positiver Nebeneffekt: Wildblumenwiesen wären häufig Hemmnisse, um dort Müll achtlos wegzuwerfen oder den Hund sein Geschäft machen zu lassen.

Ähnlich könnte in den Wupperauen vorgegangen werden. Und wo am Straßenrand das Unkraut sprießt, könnte die Anpflanzung von Wild-stauden Abhilfe schaffen und mehr Zeit für die intensivere Pflege andere Flächen schaffen - etwa des Bergischen Kreisels Rader Straße / Alte Ladestraße. Denn der Rasenschnitt bindet viele Stunden der Bauhof-Mitarbeiter in den Sommermonaten. Bernhardt: "Einsparpotenzial bietet die Extensivierung einiger Flächen in Verbindung mit Umgestaltungsmöglichkeiten."

Der Bauhof-Leiter warnte aber gleich vor vorschnellem Enthusiasmus: "Eine Verbesserung der Grünflächenpflege kann nicht innerhalb eines Jahres erfolgen." Das sei ein mittel- bis langfristiger Prozess. Er bot jedoch an, zusammen mit mit Andreas Schröder und Anja Kölsch vom Bauamt nach Testflächen in der Schloss-Stadt zu suchen.

In der Politik kamen seine Ideen gut an. "Wildblumenwiesen sind mit einem relativ kleinen Aufwand zu pflanzen", war Michael Wolter (UWG) überzeugt. Nun sollte die Stadt nach Flächen suchen, die ein geeignetes Potenzial haben könnten. Und Winfried Boldt (SPD) ging davon aus, "dass der Bauhof in der Lage ist, dieses Projekt in Angriff zu nehmen". Bürgermeister Dietmar Persian betonte jedoch: "Es muss uns klar sein, dass die Umgestaltung Geld und Zeit brauchen wird."

Apropos Kosten: Dazu konnte Bernhardt noch nichts sagen. Es müsse abgewartet werden, wie sich die Alternativ-Bepflanzung entwickele. Eine einfachere Idee hatte derweil Manfred Rüter (CDU), der den Vorschlag des Bauhofleiters dennoch für gut befand: "Vielleicht sollten wir unsere eigenen Ansprüche ändern, was das Verkrauten betrifft."

(büba)
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