Hückeswagen Wipperfürth bekommt halbe Stelle fürs Stadtarchiv

Hückeswagen · Noch ist unklar, ob es ein gemeinsames Archiv mit der Nachbarstadt gibt. Der Stadtrat muss die Entscheidung fällen.

Die Einrichtung des Wipperfürther Stadtarchivs in den Räumen der ehemaligen Alice-Salomon-Schule in der Neye-Siedlung, in der nach dem Willen der Hückeswagener Verwaltung auch das der Schloss-Stadt untergebracht werden soll, macht Fortschritte. "Seit Juni haben wir einen genehmigten Haushalt, die Anträge für eine Änderung des Baurechts und den Brandschutz laufen", sagt Friedrich Hachenberg, Sprecher der Stadt Wipperfürth. Die Archivalien sollen in einer Kompaktanlage untergebracht werden. Für den Kauf des Regals gibt es vom Landschaftsverband Rheinland einen Zuschuss von 13 000 Euro, die Nachbarstadt muss einen Eigenbeitrag von etwa 2000 Euro leisten.

Die Umbaukosten für das Gebäude belaufen sich laut Kämmereileiter Herbert Willms auf 50 000 bis 60 000 Euro und sollen aus dem laufenden Etat des Regionalen Gebäudemanagements beglichen werden. Zudem hat die Stadt Wipperfürth zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neue Stelle für einen Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste ausgeschrieben. "Leider wurde nur eine halbe Stelle genehmigt", sagt Hachenberg. Zu den Aufgaben zählt der Aufbau des Stadtarchivs, außerdem die Beratung der Verwaltung bei der Archivierung von Unterlagen. Die Stelle ist nach 8TVöD bewertet.

"Wir stehen etwas unter Zeitdruck", sagt Hachenberg. Denn bis 2017, wenn die Hansestadt ihr 800-jähriges Stadtjubiläum groß feiern will, soll das Archiv funktionieren.

Ob auch Hückeswagen seine Archivalien in ein gemeinsames, interkommunales Archiv in der Neye-Siedlung überführen wird, ist noch offen. Entsprechende Pläne der beiden Stadtverwaltungen werden vom Bergischen Geschichtsverein (BGV) und dem Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG) abgelehnt (die BM berichtete).

Iris Kausemann, die Vorsitzende des BZG und frühere Leiterin des Hückeswagener Stadtarchivs (2003 bis 2010), kritisierte erst in der vorigen Woche die vorgesehene Auslagerung. Es gebe Kommunen im Rheinland, die sich eine Fachkraft teilten. "Aber es gibt keine, die ihre Quellen in eine andere Kommune auslagert", schrieb Kausemann in einem Brief an den Bürgermeister Dietmar Persian. "Wir haben keinen Zeitdruck", sagt Persian auf Nachfrage. Seitens der Politik gebe es positive Zeichen für ein gemeinsames Archiv mit Wipperfürth. Es sei gut, dass sich die Geschichtsvereine an der Diskussion beteiligen.

Nach den Sommerferien wird sich zunächst der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport in Hückeswagen mit dem Thema befassen, eine endgültige Entscheidung muss dann der Stadtrat treffen.

(cor)
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