Hückeswagen "Xynthia" hielt alle auf Trab

Hückeswagen · Zwei Verletzte, hoher Sachschaden, Feuerwehr, BEW und Handwerker-Notdienst im Dauereinsatz: Gestern wurde Bilanz gezogen, nachdem der Sturm vorüber war. Auch ein Fazit: So schlimm wie bei "Kyrill" war's am Ende nicht.

Die schlimmsten Folgen auf Hückeswagener Stadtgebiet hatte Sturmtief "Xynthia" auf der L 80 zwischen Dreibäumen und Bergisch Born: Eine rund 20 Meter hohe Fichte stürzte dort kurz vor 19.30 Uhr am Sonntagabend auf den Pkw einer 19-Jährigen. Die Frontscheibe wurde dabei zerstört, das Autodach eingedrückt. Die junge Fahrerin musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden; ihre 22-jährige Beifahrerin kam leicht verletzt davon. Da in dem kleinen Waldstück an der Landstraße weitere Bäume umzustürzen drohten, wurde die L 80 für mehrere Stunden gesperrt.

22 Einsätze für die Feuerwehr

Die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle übernahm die Hückeswagener Feuerwehr. Es war nur einer von insgesamt 22 Einsätzen für die Freiwilligen am Sonntag. Nach der ersten Alarmierung gegen 13.40 Uhr – in Wiehagen musste ein umgeknickter Baum beseitigt werden –, war um 14 Uhr die Einsatzleitung in der Wache an der Bachstraße aufgebaut worden. Unter Stadtbrandinspektor Karsten Binder waren 50 Feuerwehrleute des Löschzugs Stadt sowie der Löschgruppen Straßweg und Holte bis in die Abendstunden im Dauereinsatz. Erst gegen 20.30 Uhr wurde die Einsatzbereitschaft aufgehoben.

"Bei allen 22 Einsätzen wurde niemand verletzt. Es kam zu keinen größeren Gebäude- oder Pkw-Schäden durch umgestürzte Bäume": Diese Bilanz zog Karsten Binder gestern. Der Sonntag war für ihn und seine Kameraden zum langen Arbeitstag geworden – letztlich aber noch glimpflich verlaufen.

Insgesamt wurden 600 Einsätze der Feuerwehren im gesamten Kreis über die Leitstelle koordiniert. Am stärksten betroffen waren Lindlar und Reichshof, hieß es gestern aus Gummersbach. Auch dort mischte sich Erleichterung in die Bilanz: "Xynthia war kein Vergleich zu Kyrill", sagte Hans-Uwe Koch, Leiter der Abteilung Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz beim Oberbergischen Kreis.

So bewertete es am Tag danach auch BEW-Geschäftsführer Wilhelm Heikamp. Bilanz des Energieversorgers: Sechs Schäden an 10-KV-Leitungen und 20 Niederspannungsschäden. Wo der Strom ausgefallen war, war spätestens bis Mitternacht alles wieder in Ordnung. Heikamp gestern: "Wir sind noch mit einem blauen Auge davon gekommen."

Auf die erste Bewährungsprobe wurde der Hückeswagener Handwerker-Notdienst gestellt. Von elf Einsätzen im Stadtgebiet berichtete gestern Mario Richtsfeld. Vor allem die Dachdecker hatten zu tun – unter anderem im Neubaugebiet Weierbachblick, an der Kölner Straße und auf Wiehagen.

(RP)
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