Hückeswagen Zeitarbeit belastet Arbeitsmarkt in 2014

Hückeswagen · Die leicht positiven Prognosen fürs vergangene Jahr haben sich zwar nicht ganz erfüllt, trotzdem zieht Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, eine zufriedenstellende Jahresbilanz.

Hückeswagen: Zeitarbeit belastet Arbeitsmarkt in 2014
Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Eine positive Jahresbilanz für 2014 zieht die auch für Hückeswagen zuständige Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach: Die Zahl der Arbeitslosen ist in den vergangenen zwölf Monaten zwar im Schnitt um 209 Personen (0,8 Prozent) gestiegen. "Damit konnte das niedrige Niveau der Arbeitslosigkeit aber gehalten werden. Trotzdem konnten die Arbeitslosen nicht vom hohen Niveau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung profitieren", sagen die Statistiker.

Besonders betroffen waren die Langzeitarbeitslosen mit einem Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die älteren Arbeitslosen über 55 Jahre (plus 7,6 Prozent) und die Schwerbehinderten (plus 9,7 Prozent). Besonders profitierten junge Arbeitslose (15 bis unter 25 Jahre): Hier sank die Arbeitslosigkeit um 5,4 Prozent - bei den 15- bis unter 20-Jährigen um 6,2 Prozent.

Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit sank sowohl im Rheinisch-Bergischen als auch im Oberbergischen Kreis: in Oberberg um 127 oder 1,5 Prozent, in Rhein-Berg um 58 Personen oder 0,6 Prozent. "Der Arbeitsmarkt 2014 hat sich trotz der schwierigen globalen Bedingungen recht stabil gezeigt, auch wenn sich die leicht positiven Prognosen für 2014 nicht ganz erfüllt haben", sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach.

Die Regionen des Agenturbezirkes seien sehr unterschiedlich strukturiert, was eine allgemeine Bewertung erschwere. "Wir erwarten jedoch für 2015 eine konstante Zahl von Arbeitslosen", sagt er.

2014 haben sich im Agenturbezirk Bergisch Gladbach 55 154 Personen arbeitslos gemeldet und 55 670 aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet; davon verloren 20 765 ihren Arbeitsplatz (minus 559 oder 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), 17 725 fanden eine neue Beschäftigung (plus 571 oder 3,3 Prozent).

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2014 bei 6,7 Prozent - und damit auf dem gleichen Niveau wie 2013. Mit durchschnittlich 2983 freien Arbeitsstellen lag der Bestand um 210 oder 7,6 Prozent höher als 2013. Die Unternehmen im Bezirk meldeten 13 801 neue offene Stellen, 841 oder 6,5 Prozent mehr als im vorigen Jahr. Waren der Agentur für Arbeit vor einem Jahr durchschnittlich 1170 Stellen in der Zeitarbeit gemeldet (42,2 Prozent), waren es im Vorjahr 1227 Stellen - das waren 41,1 Prozent.

"Der immer noch hohe Anteil von offenen Stellen in der Zeitarbeit ist ein Grund zur Sorge: Zum einen beträgt die Beschäftigungsdauer in der Zeitarbeit im Durchschnitt gerade einmal drei bis fünf Monate. Zum anderen sind es in Krisenzeiten vor allem Leiharbeitnehmer, die ihren Job verlieren", sagt Jörg Mährle, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach.

Oberberg 2014 waren durchschnittlich 8623 Personen arbeitslos - 127 oder 1,5 Prozent weniger als in 2013. Dies entspricht einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent gegenüber 6,1 Prozent im Vorjahr. Insgesamt haben sich 20 957 Personen arbeitslos gemeldet - 103 oder 0,5 Prozent mehr als 2013. 8430 hiervon meldeten sich aus einer Erwerbstätigkeit; das sind 220 oder 2,5 Prozent weniger.

Aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten sich 21 214 Personen - 7227 gingen in eine Erwerbstätigkeit. Die Abgänge insgesamt stiegen im Vergleich zu 2013 um 377 oder 1,8 Prozent. Die Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit gelang neun Personen mehr (0,1 Prozent). Die Arbeitgeber im Oberbergischen Kreis meldeten 6671 neue Arbeitsstellen - 1009 mehr als in 2013 (plus 17,8 Prozent). Besetzt werden konnten 6138 Stellen - 471 oder 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bestand belief sich auf durchschnittlich 1457 offene Stellen, 298 oder 25,7 Prozent mehr.

Gesucht wurden Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe, der Zeitarbeit, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen.

(RP)
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