Hückeswagen Zu viele Leerflächen - Stadt will Friedhof verkleinern

Hückeswagen · Es gibt zu viele ungenutzte Gräber auf dem Friedhof Am Kamp, im Volksmund "Kämpchen" genannt. Zudem sind einige Bereiche eher unattraktiv. Daher möchte die Stadtverwaltung die Fläche des Friedhofs verkleinern. Für die nächste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag, 21. Mai, schlägt sie der Politik daher vor, die Teile 3 und 4 auslaufen zu lassen.

Seit Jahren sind zwei Entwicklungen zu beobachten, die die Verantwortlichen im Schloss dazu bewegt haben, diesen Weg einzuschlagen. So ist die Anzahl der Bestattungen schon seit Jahren rückläufig, dafür steigt der prozentuale Anteil von (kleineren) Urnengräbern. Bauamtsleiter Andreas Schröder kommt somit zu dem Schluss: "Beides führt dazu, dass mittel- und langfristig die Fläche des Friedhofs nicht mehr in Gänze für Gräber benötigt wird."

Das belegen auch die Zahlen: Die Zahl der Erdbeisetzungen ist von 158 im Jahr 1996 um mehr als die Hälfte auf 76 im Jahr 2014 gesunken, die Zahl der Urnenbeisetzungen stieg dagegen im gleichen Zeitraum um mehr als das Dreifache von 19 auf 68. "Das geht einher mit einem dramatischen Rückgang der Reihengräber", berichtet Schröder. Wurden in den 1990er Jahren noch durchschnittlich 25 Reihengräber jährlich verkauft, sind das seit 2006 nur noch einstellige Zahlen. Tiefpunkte waren 2012 und 2014 mit einem bzw. zwei Reihengräbern. Auch die neu vergebenen Wahlgräber haben sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als halbiert von über 80 auf jeweils unter 40 in den vergangenen fünf Jahren.

Die Teile 3 (die Anschüttung am Weierbach) und 4 (zwischen dem Fußweg, der vom Parkplatz Kölner Straße hinunterführt, und der Beethovenstraße) liegen an den Rändern und könnten nach Meinung der Verwaltung am ehesten auslaufen. Teil 4 sei zudem bei den Interessenten für eine Grabstelle eher unbeliebt, teilt Schröder mit.

Gräber in diesen beiden Bereichen des Friedhofs, die bereits gekauft wurden und eine Ruhezeit von 25 Jahren haben, werden auch weiterhin belegt. Wenn etwa ein Ehepartner dort schon begraben liegt, wird der andere nach seinem Tod auch in dem Grab bestattet. Sollte die Politik dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen, werden für die Teile 3 und 4 aber zukünftig keine Grabstätten mehr verkauft.

Die Ausschusssitzung beginnt um 17 Uhr im Schloss.

(büba)
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