Hückeswagen Zwei Kinder verursachen Kellerbrand an Neujahr

Hückeswagen · Die Ursache des Kellerbrands vom Neujahrstag stand bereits fest, nun sind auch die Verursacher ermittelt: Zwei Kinder haben laut Polizei am Haus mit Feuerwerkskörpern gespielt, einer sei in den Kellerraum geflogen.

Kellerbrand in Hückeswagen löst Großeinsatz aus
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Kellerbrand in Hückeswagen löst Großeinsatz aus

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Foto: Stephan B�llesbach

Das Spiel mit dem Feuer(werk) dürfte für zwei elf und acht Jahre alte Kinder noch ein Nachspiel haben. Vor allem für ihre Eltern. Denn deren Versicherung wird womöglich für den Gebäudeschaden, der durch den Kellerbrand am Nachmittag des Neujahrstags verursacht wurde, aufkommen müssen. Womöglich ermittelt die Polizei sogar noch gegen die Erwachsenen wegen unterlassener Aufsichtspflicht.

Die beiden Kinder hatten sich bereits am Sonntagabend ihren Eltern offenbart, sagte Polizeisprecher Michael Tietze auf Anfrage unserer Redaktion. Die wendeten sich dann umgehend an die Polizei. Weil die aber unter anderem noch zwei Jugendliche vernommen hatte, die von Zeugen beim Weglaufen vom Haus Gerhart-Hauptmann-Straße 2 beobachtet worden waren, und weitere Spuren auswertete, konnte der Polizeisprecher erst am Mittwoch die Verursacher des Kellerbrands nennen.

"Die Kinder haben ihren Eltern mitgeteilt, dass sie am Nachmittag an dem Haus mit Feuerwerkskörpern gespielt hatten", berichtete Tietze. Einer ist dabei - offenbar durch ein geöffnetes Fenster - in den Kellerraum geflogen und hat dann dort abgestellte Möbel in Brand gesetzt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung mussten 22 der insgesamt 30 Bewohner des Mehrfamilienhauses von der Feuerwehr mit der Drehleiter und anderen Leitern gerettet werden, da das Treppenhaus in der Mitte des Gebäudes stark verqualmt war.

Die Mieter der rechten Haushälfte konnten noch am Abend in ihre Wohnungen zurückkehren. Gesperrt sind seitdem jedoch die Wohnungen der linken Seite, auf der sich auch der Brandherd befand. Durch das Feuer im Keller wurden nämlich die Trinkwasser- und Abwasserleitungen beschädigt. Davon machte sich am Dienstag ein Gutachter der Versicherung ein Bild, der sich am Donnerstag die betroffenen Wohnungen anschauen wird. Das bestätigte Bürgermeister Dietmar Persian. "Dann wird feststehen, wie es weitergeht."

So müssen der Keller aufgeräumt und vom Ruß gesäubert sowie die Leitungen repariert werden. "Das kann mehrere Wochen dauern", betonte Persian. So lange müssten die Mieter dann in Ausweichquartieren verbringen. Einige sind momentan bei Verwandten oder Freunden untergekommen, andere in einer Flüchtlingsunterkunft der Stadt.

Gutachter der Versicherung ist Karl-Jürgen Huhn, Leiter der Provinzial-Geschäftsstelle vom Etapler Platz. Der Sprecher des Bezirks Bergisch-Land im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute verwies auf Anfrage darauf, dass die Versicherung die Schäden am Gebäude in Höhe des Zeitwerts ersetzen werde. "Allerdings haben wir die Möglichkeit, den Verursacher in Regress zu nehmen", sagte er. In diesem Fall seien das die Eltern, "die hoffentlich eine Haftpflichtversicherung haben". Die verbrannten Möbel muss die Hausratsversicherung der Mieter ersetzen.

(RP)
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