Hückeswagen Zwei Städte arbeiten intensiv zusammen

Hückeswagen · Seit sechs Jahren arbeiten Hückeswagen und Wipperfürth eng auf kommunaler Ebene zusammen. Die Verwaltungs-spitzen beider Städte informierten am Dienstagabend die Räte über diese Erfolgsgeschichte, die fortgeführt werden soll.

Hückeswagen: Zwei Städte arbeiten intensiv zusammen
Foto: Weber

Es wehte ein wenig der "Geist von Hammerstein" durch die Alte Drahtzieherei in Wipperfürth, als sich die Politiker aus Hückeswagen und der Nachbarstadt zusammen mit den Verwaltungsspitzen beider Städte zu der gemeinsamen Ratssitzung trafen. Am 7. November 2015 hatten sich im Haus Hammerstein an der Wupper-Talsperre beide Bürgermeister, die Verwaltungsvorstände und die Fraktionsvorsitzenden der Räte der Schloss- und der Hansestadt getroffen und über die interkommunale Zusammenarbeit gesprochen. Ein Wunsch der Teilnehmer war damals eine gemeinsame Ratssitzung.

Zu der kamen am Dienstagabend, bis auf wenige Ausnahmen, die Politiker aus Hückeswagen (38 Ratsmitglieder) und Wipperfürth (34) zusammen. Zwar handelte es sich nach der Gemeindeordnung des Landes NRW nicht tatsächlich um eine Ratssitzung, weil dabei keine Beschlüsse gefasst werden durften. Die Bürgermeister Dietmar Persian und Michael von Rekowski nutzten jedoch die Gelegenheit, die Politiker über den aktuellen Stand der Zusammenarbeit beider Verwaltungen seit 2010 zu informieren.

Von Rekowski betonte: "Wenn sich die handelnden Akteure gut verstehen, können sie auch auf Sachebene arbeiten." Ein Kirchturmsdenken sei in beiden Städten nicht mehr vorhanden. "Die Identität der Kommunen ist aber erhalten geblieben - und es ist auch wichtig, dass das so bleibt."

Das Resümee nach sechs Jahren interkommunaler Zusammenarbeit war durchweg positiv. So verwies der Wipperfürther Kämmerer Herbert Willms, ein gebürtiger Hückeswagener, auf die jährlichen Einsparungen im Bereich des Zentralen Zahlungs- und Forderungsmanagements (siehe unten stehenden Bericht). Und von Rekowski betonte: "Die Zusammenarbeit geht inzwischen über Shared Services, also die optimierten und standarisierten Prozesse im Hintergrund, hinaus."

Sein Hückeswagener Kollege betonte anschließend, dass Hückeswagener und Wipperfürther schon sehr unterschiedlich seien und dass das in Zukunft auch so bleiben werde. "Wenn wir aber gemeinsam etwas bewegen wollen, wird eine Menge möglich sein", stellte Persian klar. Ziel müsse es sein, möglichst in beiden Städten wohnortnahe und umfassende Angebote aufrechtzuerhalten. Wenn ein Bürgerdienst jedoch an einem Standort zusammengefasst werde, müsse die gute Erreichbarkeit gewährleistet sein.

Die intensive Zusammenarbeit von Hückeswagen und Wipperfürth sei beinahe einzigartig, meinte Persian. Zwar gebe es weitere Kommunen, die miteinander kooperierten - etwa Lindlar und Engelskirchen mit einem gemeinsamen Bauhof. Die arbeiteten dann aber nur in einem Bereich zusammen. In Hückeswagen und Wipperfürth sind es jedoch vier an der Zahl - und über weitere wird nachgedacht.

In diesem Zusammenhang erinnerte Persian an einen Hückeswagener, der bei dem Bürgerworkshop zum Haushalt im Frühjahr 2015 gesagt hatte: "Macht doch den großen Wurf und legt die Verwaltungen zusammen. Das ist effektiv!" Kaum hatte der Bürgermeister der Schloss-Stadt das gesagt, gab es vereinzelten Applaus unter den Politikern.

(RP)
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