Hünxe Ampel an A3: SPD Hünxe geht auf CDU-Abgeordnete los

Hünxe · Für Irritationen sorgt eine Initiative der CDU-Landtagsabgeordneten Marie-Luise Fasse bei den Hünxer Sozialdemokraten. In einer "kleinen Anfrage" habe sie, so die Kritik, die Entscheidung des Landes in Frage gestellt, an der Hünxer A3-Abfahrt eine Ampel zu installieren.

Hünxe: Ampel an A3: SPD Hünxe geht auf CDU-Abgeordnete los
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

"Mitten im Hünxer Bürgermeisterwahlkampf startet die CDU ein plumpes Wahlkampfmanöver, weil die richtige Idee nicht aus den eigenen Reihen kommt. Damit torpediert sie eine vernünftige Verkehrslösung auf Kosten von hunderten Lkw- und Pkw-Fahrern", zeigt sich Stephan Barske, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion Hünxe, in einer Presseerklärung verständnislos. "Das wirkt beim Ministerium so, als ob wir in Hünxe keine Beseitigung dieses Gefahrenpunktes wünschten. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie sich eine Partei derart unprofessionell gegen eine seit langem dringend benötigte Lösung und somit gegen die Interessen der Hünxer und Voerder Bürger stellen kann."

Aufgrund besonders starken Verkehrs zu Stoßzeiten bildeten sich fast täglich Rückstaus auf der Autobahnabfahrt, die teilweise bis in die Raststätte Hünxe-Ost reichen. So staue sich der Verkehr, weil abfahrende Fahrzeuge nicht ungehindert auf die Weseler Straße (L 463) abbiegen können. "Insbesondere Lkw-Fahrer können nur schwer links in Richtung des Gewerbe- und Industriegebietes Bucholtwelmen abbiegen. Dadurch behindern sie zusätzlich den Abfluss des Rechtsabbieger-Verkehrs, weil es zu Sichtbehinderungen kommt", schildert Barske den Sachverhalt.

SPD-Bürgermeisterkandidat Werner Schulte habe sich deswegen an das Land gewand, welches eine Verkehrszählung durchführte. Die Zählung sowie Stellungnahmen von Gemeinde, Kreis und Polizei hätten die Notwendigkeit einer Lösung bestätigt. "Jetzt soll dank der Anfrage von Werner Schulte eine bedarfsgesteuerte Ampel mit Rückstauerkennung installiert und damit der Verkehrsfluss zu Stoßzeiten besser gesteuert werden", erklärt Barske.

Marie-Luise Fasse hatte in ihrer Anfrage darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Hünxe vorgeschlagen habe, zumindest die westliche Abfahrt in Fahrtrichtung Arnheim zu verbreitern und mit separaten Abbiegespuren zu versehen. Und sie will nun wissen, was gegen diesen Vorschlag spricht und warum kein - langfristig kostengünstigerer - Kreisverkehr gebaut werde. Außerdem fragt die Christdemokratin, welche Vorteile eine Ampelanlage gegenüber dem Vorschlag der Hünxer Verwaltung oder einem Kreisverkehr habe und wie hoch die veranschlagten Kosten für den Bau einer Ampelanlage seien.

"Mit ihrer Anfrage bei der Landesregierung beweist die CDU ein weiteres Mal ihr grundsätzliches Vorgehen. Bloß keine eigenen Ideen entwickeln und wenn Ideen seitens anderer unterbreitet werden, dann diese schlecht reden oder wie in diesem Fall sogar sabotieren", erregt sich Barske. Das habe nichts mehr mit sachlicher Kommunalpolitik zu tun, sondern sei wahltaktisches Getöse gegen den SPD-Bürgermeisterkandidaten. Dass dies möglicherweise zu Lasten der Verkehrsteilnehmer gehe, die Tag für Tag an dieser unübersichtlichen Stelle von der Autobahn auf die Landstraße abbiegen müssen, nehme man wider besseren Wissens in Kauf.

Natürlich wäre ein Kreisverkehr die verkehrstechnisch bessere Lösung. Diese sei aber aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und des aufwendigen Planungsprozesses, sowohl von der Zeit her als auch von den Kosten unrealistisch. Eine intelligente Ampel sei die günstigere Lösung und bedeute bereits kurzfristig eine enorme Entlastung für Pendler und Lkw-Fahrer, so Barske, der sich dennoch sicher ist, dass trotz aller Störmanöver die Ampelanlage bald installiert wird.

(jöw)
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