Hünxe Ein Aktionsplan für bessere Inklusion

Hünxe · Während einer Klausurtagung beschäftigten sich die Jungsozialisten in Hünxe intensiv mit dem Thema Inklusion.

 Dominique Freitag im Rollstuhl zeigt, wo es an Barrierefreiheit mangelt. .

Dominique Freitag im Rollstuhl zeigt, wo es an Barrierefreiheit mangelt. .

Foto: Jochen Emde

Die Themen "Teilhabe und Inklusion" sind den Jungsozialisten in Hünxe so wichtig, dass sie sich am Samstag in einer Klausurtagung ausschließlich damit beschäftigten. "Menschen mit Behinderungen werden auch heute noch diskriminiert", erklärte der Juso-Vorsitzende Benedikt Lechtenberg. Dabei startete man mit Referent Johannes Roelofsen von der Initiative Integratives Leben (INI) in Sonsbeck in das Tagungsprogramm.

Im Anschluss entwickelten die Mitglieder des Vorstandes der Hünxer Jusos konkrete Ideen, was man in der Gemeinde in dieser Hinsicht alles verbessern könnte. "Wir wollen erstmal das Thema in die Öffentlichkeit bringen und die Menschen dafür sensibilisieren", erklärte Benedikt Lechtenberg. Dabei soll mit einem Aktionsplan für bessere Teilhabe und Inklusion möglichst die breite Bevölkerung mitgenommen werden. Konkrete Maßnahmen könnten von flexiblen Rampen an Geschäften, über akustische Signale an Ampeln, größere Schriften an Busfahrplänen bis hin zur Benennung eines Behindertenbeauftragen für die Gemeinde reichen.

Die Jusos machten sich dann auch direkt auf, um einige Problemsituationen im Ortskern Hünxe aufzuzeigen. Dominique Freitag, die stellvertretende Vorsitzende der Jusos Hünxe, ist selbst auf einen Rollstuhl angewiesen und konnte daher demonstrieren, wo es manchmal hakt. So sieht der Übergang vom Marktplatz in Richtung Sparkasse zwar ganz nett aus. Das Kopfsteinpflaster und ein nicht optimal abgesenkter Gehweg mit einer Steigung sorgen hier bei Rollstuhlfahrern für Probleme. "Das ist aber auch ein individuelles Problem", sagt Dominque Freitag. "Jemand mit einem elektrischen Rollstuhl oder ein querschnittsgelähmter Bodybuilder würden hier vermutlich weniger Problem haben als ich." Als ebenso problematisch sahen die Jusos die Bushaltestelle am Hünxer Rathaus. Hier fehlt eine Absenkung für Rollstuhlfahrer zur Straßenseite. Man müsste einmal über den Parkplatz, um schließlich zu der Bushaltestelle zu kommen. Und dann sind die Fahrpläne aus dem Rollstuhl heraus kaum zu entziffern. "Das sind Probleme, die man nicht unbedingt sieht, wenn man nicht selbst betroffen ist", kommentiert Lechtenberg die Situation. Beim Treffen wählten die Jusos auch ihren neuen Vorstand, der aus Benedikt Lechtenberg (Vorsitzender), Dominique Freitag und Thorben Braune (Stellvertreter), Kassierer Mario Walbrodt und den Beisitzern Lisa-Marieke Hülser, Maren Tinnefeld und Jan Scholte-Reh besteht.

(fla)
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