Hünxe Ein neuer schwarzer Mann auf dem Dach

Hünxe · Christian Quindeau löst zum 1. September Holger Sonnenschein als Bezirksschornsteinfeger ab.

 Christian Quindeau steigt ab nächsten Donnerstag als Bezirksschornsteinfeger seinen Kunden aufs Dach.

Christian Quindeau steigt ab nächsten Donnerstag als Bezirksschornsteinfeger seinen Kunden aufs Dach.

Foto: Markus Joosten

"Zum Glück gibt's den Schornsteinfeger" heißt es auf dem Firmenwagen von Christian Quindeau. Er ist ab dem 1. September für zunächst sieben Jahre der neue bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger für den Kehrbezirk Wesel 13, der Bruckhausen, Bucholtwelmen, Voerde und Friedrichsfeld umfasst. Der Hünxer ist der Nachfolger von Holger Sonnenschein.

Auf den Beruf ist der 37-Jährige durch seinen älteren Bruder, der in Wesel als Schornsteinfeger tätig ist, aufmerksam geworden. "Außerdem hat mich die Berufskleidung inspiriert", fügt er hinzu. Das Schulpraktikum, das er im Betrieb von Helmut Kölner absolviert hat, habe ihn dann noch weiter in seinem Traum, Schornsteinfeger zu werden, bestätigt. Quindeau ist in Bruckhausen aufgewachsen und wohnt nun seit zehn Jahren mit seiner Familie in Drevenack.

Nach der abgeschlossenen Ausbildung bei Helmut Kölner habe er zunächst in Neuss gearbeitet, später auch in Gelsenkirchen, Dorsten und für zehn Jahre als angestellter Schornsteinfeger in Oberhausen-Osterfeld. Im Jahr 2004 folgte dann die Meisterprüfung. "Ich bin jetzt seit zwanzig Jahren im Beruf und bereue keinen einzigen Tag", erzählt er. "Ich übe die Tätigkeit einfach mit Leidenschaft aus."

"Der Beruf des Schornsteinfegers ist heutzutage natürlich kein typischer Ausbildungsberuf mehr. Trotzdem möchte ich weiter Lehrlinge ausbilden", sagt er. Das wäre im nächsten Jahr möglich, fügt Quindeau hinzu. Die alltäglichen Aufgaben eines Schornsteinfegers lassen sich laut Quindeau in vier Kategorien unterteilen: Brandschutz, Umweltschutz, Energieeinsparung und die neutrale Beratung. Dazu passt das eingenähte Wappen auf seiner Schornsteinfeger-Kluft. Die Farben rot, gelb, blau und grün des Wappens stehen für die einzelnen Komponenten. Neben der Feuerstättenschau, die zwei Mal innerhalb von sieben Jahren erfolgt, der Kehrbezirksverwaltung und der Kehrbuchführung zählt auch die baurechtliche Abnahme der Feuerungsanlagen zu den Aufgaben eines Schornsteinfegers. Wer sich also einen neuen Kamin ins Wohnzimmer bauen möchte, muss vorher den Schornsteinfeger fragen, ob dabei die Sicherheitsauflagen erfüllt sind und der Kamin gefahrlos genutzt werden kann.

Neben seinem Beruf als Schornsteinfeger ist Quindeau als stellvertretender Löschgruppenführer bei der Feuerwehr in Drevenack tätig. Er erzählt, dass viele Schornsteinfeger nebenberuflich bei der Feuerwehr arbeiten, da sich diese Aufgaben gut kombinieren lassen.

Die meisten verbinden den Schornsteinfeger wohl mit einem Symbol für Glück. Früher, berichtet Quindeau, sei es oft so gewesen, dass sich ein Hausbrand auf das gesamte Dorf ausbreitete. "Seitdem Schornsteinfeger im Einsatz sind und einen vorbeugenden Brandschutz leisten, ist sozusagen das Glück in die Häuser eingekehrt", sagt Christian Quindeau.

Das habe auch dazu geführt, dass relativ wenig passiere im Vergleich mit anderen Ländern, in denen es den vorbeugenden Brandschutz durch einen Schornsteinfeger nicht gibt.

(RP)
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