Hünxe Eine anspruchsvolle Kläranlage mit Membranfiltern

Hünxe · Lippeverband lud Besucher zur Führung ein. Abwassermeister Andreas Zang informierte zu neuer und herkömmlicher Technik.

 Im Technikraum informierte AbwassermeisterAndreas Zang über die Membrationsfilterstufe.

Im Technikraum informierte AbwassermeisterAndreas Zang über die Membrationsfilterstufe.

Foto: Heiko Kempken

Wegen der dort eingesetzten Membranfiltrations-Technik ist die Kläranlage Hünxe eine interessante und anspruchsvolle Anlage. Ihr Einzugsgebiet umfasst die Ortsteile Hünxe, Bucholtwelmen, Dreve-nack, Krudenburg und Gartrop (Bruckhausen gehört zum Klärwerk Dinslaken). Ausgelegt ist die Hünxer Kläranlage an der Lippe für 17.000 Einwohner, 12. 000 sind derzeit angeschlossen. 1,6 Millionen Liter Abwasser (benutztes Trinkwasser) kommen pro Tag dort an, etwa 130 Liter pro Einwohner. Die Anlage wird rund um die Uhr bewacht.

Das und vieles mehr erfuhren interessierte Besucher von Abwassermeister und Betriebsleiter Andreas Zang bei einer Führung über die Anlage - der Lippeverband (er unterhält 50 Kläranlagen) hatte dazu eingeladen. 1992 übernahm er die 1976 erbaute Kläranlage von der Gemeinde Hünxe.

Zwischen 2009 und 2011 wurde auf dem Gelände umgebaut, die Anlage durch die Membrantechnologie erweitert. Dabei werden nicht nur die "klassischen" Schmutzstoffe aus dem Abwasser entfernt, sondern in einer weiter gehenden Reinigung auch Spurenstoffe wie Medikamentenrückstände, Kontrastmittel, Bakterien, Viren oder künstliche Hormone zurückgehalten.

Andreas Zang und sein Mitarbeiter Martin Reitbauer, Fachkraft für Abwassertechnik auf der Anlage, führten die Besucher aus Hünxe, Dinslaken und Hamminkeln ("man kommt ja sonst nicht hier hinein") den Abwasserstrom entlang: zur ersten Reinigungsstufe mit Rechensieb, wo die Grobstoffe gefiltert werden ("wir haben oft Probleme mit Wattestäbchen"); zum Sandfang, einem 3,5-Meter-Becken, in dem auch Fette gefiltert werden. Zwei Schieber teilen dann den Abwasserstrom auf: für die konventionelle, biologische Reinigung in zwei Becken mit und ohne Sauerstoff zur Elimination von Stickstoff und für die Reinigung mit der Membrantechnologie. Dafür stehen 2800 Filterplatten. Im Nachklärbecken, der letzten Reinigungsstufe, wird die Abwasserwärme auch zur Beheizung von Sozialgebäude, Werkstatt und Labor genutzt. Der Überschussschlamm wird in Bottrop verbrannt. Am Ende des Klärprozesses wird das gereinigte Abwasser durch unterirdische Rohre in die Lippe geleitet.

Eine zweite kostenlose Führung findet Dienstag, 21. März, 16 bis 17.30 Uhr statt. Anmeldungen zwischen 9 und 14 Uhr, 0201 1042663.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort