Hünxe Georg Adler erinnerte an den "Dandy vom Rhein"

Hünxe · Beim Literaturfrühstück in Krudenburg stellte Georg Adler neben der Titelgeschichte "Onkel Willibald will baden gehen" weitere Grotesken des "Dandys vom Rhein", Hermann Harry Schmitz, seinem Publikum vor. Schmitz am 12. Juli 1880 in Düsseldorf geboren, nimmt innerhalb des in Deutschland wenig entwickelten Genres der Groteske eine Sonderstellung ein. Mit seinen "Katastrophengeschichten" ist der skurrile Düsseldorfer Schriftsteller der Vertreter eines eher britischen schwarzen Humors.

Der Fabrikantensohn, der ursprünglich Kaufmann werden sollte, verfiel schon früh dem Schreiben von Geschichten, die allesamt in Katastrophen enden. Neben der Titelgeschichte geriet vor allem der "Blusenkauf", zu dem der Enkel seine Tante Dorchen in einem Riesenwarenhaus begleitete zum Höhepunkt von Adlers Vortrag. Fast 30 Zuhörer verfolgten mit sichtlichem Interesse, wie Adler lebhaft mit viel Witz und Ironie die irrsinnigen Geschichten zu Gehör brachte. In kurzen Episoden stellte Georg Adler den Lebensweg von Schmitzens vor, der nach 33 Jahren nach langer Krankheit sich 1913 das Leben nahm.

Lebte Schmitz heute, wäre er nach Ansicht von Georg Adler ein "Superstar". Zu seinem Andenken haben die Kulturschaffenden in Düsseldorf vor 20 Jahren dem Dichter den Uhrenturm an der Grafenberger Allee der Landeshauptstadt gewidmet, das kleinste Museum Düsseldorfs.

(RP)
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