Hünxe Inliner fahren durch Gartrop: 210 Kilometer auf acht Rollen

Hünxe · Etwa 300 Sportler durchkreuzten auf der Inlinetour durch Nordrhein-Westfalen die Gemeinde Hünxe.

 Gemeinsam macht's mehr Spaß: Die Polizei sperrte auch in Hünxe die Straßen, damit die Inliner freie Fahrt hatten.

Gemeinsam macht's mehr Spaß: Die Polizei sperrte auch in Hünxe die Straßen, damit die Inliner freie Fahrt hatten.

Foto: Markus Joosten

Die Mittagssonne brennt auf den Asphalt, ein leichter Wind weht durch die Gartroper Maisfelder, Grillen zirpen im hohen Gras. Doch binnen Sekunden ist es mit der niederrheinischen Idylle vorbei: Zunächst fahren drei Polizisten auf Motorrädern mit Blaulicht vor. Sie sperren die Straße ab, dann folgt ein Tross aus rund 300 Inlineskatern, der von einem Versorgungskonvoi und den wummernden Bässen einer Musikanlage begleitet wird.

Die NRW-Inlinetour, die dieses Jahr über eine Strecke von 210 Kilometern von Düsseldorf über Krefeld und Dorsten bis nach Essen führt, durchkreuzt einen Teil der Gemeinde Hünxe. Etwa 70 Kilometer haben die Hobbysportler an diesem Tag in den Beinen, weitere 15 sind es bis zum Etappenziel in Dorsten. Dennoch ist die Stimmung hervorragend. Schnell entsteht der Eindruck, dass es hier weniger um den Sport und vielmehr um das Event als solches geht.

"Es gibt keine Preise. Jeder, der ankommt, hat den Hauptpreis gewonnen", sagt Carsten Nußbaum aus Köln, der sich selbst als leidenschaftlichen Skater bezeichnet. Während er Wasserflaschen an die am Straßenrand pausierenden Sportler verteilt, erklärt er, was das Besondere an der NRW-Inlinetour ist: "Das ist ein super Erlebnis, auf abgesperrten Straßen zu fahren." Außerdem kenne man sich schon untereinander, "über die Hälfte sind bekannte Gesichter". Ähnlich geht es Gabriele Schütte-Holthaus. Die Frau aus Lippstadt war in den letzten Jahren schon dabei und schätzt die Tour: "Ich nehme gerne an solchen Veranstaltungen teil. Man lernt nette Leute kennen, führt nette Gespräche."

Damit die ganze Tour erfolgreich vonstatten gehen kann, braucht es Leute wie Sven Scharfschwert vom Organisationsteam. Er fährt den schwarzen Van mit der Musikanlage, gibt über einen Lautsprecher Auskunft über den weiteren Streckenverlauf und kümmert sich um einen reibungslosen Ablauf der Tour. Allerdings sei die NRW-Inline-Tour, die dieses Jahr zum siebten Mal abgerollt wird, für ein Hobbyprojekt zu groß, so dass man die Veranstaltung im nächsten Jahr verkleinern müsse. Nach 20 Minuten ist die Pause in Gartrop beendet, und die Inline-Skater schwingen sich wieder auf ihre acht Rollen, um zum Tagesziel nach Dorsten aufzubrechen. "Auf geht's auf die letzten 15 Kilometer. Cool down", tönt Scharfschwerts Stimme durch den Lautsprecher. Dann wird es wieder still - als wären sie nie da gewesen. Die Idylle kehrt zurück. Man kann die Grillen wieder zirpen hören.

(RP)
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