Hünxe/Wesel Kroll verlässt Wesel, investiert in Hünxe

Hünxe/Wesel · Für mehrere Millionen Euro errichtet der Spezialfahrzeug-Hersteller Kroll in Bucholtwelmen neuen Firmensitz. Dafür wird der Standort an der Rudolf-Diesel-Straße in Wesel geschlossen. Was mit der Fläche passiert, steht noch nicht fest.

Morgen ist es soweit: Dann wird im Gewerbegebiet Hünxe-Bucholtwelmen unweit des Kanals der Grundstein für den mehrere Millionen Euro teuren Neubau der Firma Kroll gelegt. Die moderne Fabrikationsstätte wird auf einem knapp 40 000 Quadratmeter großen Areal errichtet, auf dem sich seit 2007 bereits der Stahl- und Behälterbau von Kroll befindet. Hier sind 20 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Firma Kroll, die seit 1960 an der Rudolf-Diesel-Straße in Wesel umwelttechnische Entsorgungsfahrzeuge für flüssige Abfallstoffe und Spezialfahrzeuge für die Rohr-, Kanal- und Industriereinigung produziert, wird die Kreisstadt voraussichtlich im Frühjahr 2015 Richtung Hünxe verlassen. Die rund 100 Mitarbeiter, die in Wesel in den Bereichen Konstruktion, Produktion, Vertrieb, Verwaltung, Kundendienst und Ersatzteildienst beschäftigt sind, freuen sich schon auf den Umzug in die Nachbargemeinde.

Neben den 120 Kroll-Mitarbeitern werden Vertreter aus Politik, Kreis, der Volksbank Rhein-Lippe und des Generalunternehmers Goldbeck zu der Feierstunde am Freitag erwartet.

"Wir haben uns in den vergangenen 15 Jahren sehr positiv entwickelt. Kunden aus aller Welt ordern Technik und Technologie ,Made in Germany' bei uns", sagt Geschäftsführer Jens Skowronnek. Den ständig steigenden Anforderungen an effiziente Produktionsabläufe, hohe Qualitätsstandards und zuverlässige, kundengerechte Liefertermine seien die beiden "alten" Standorte räumlich nicht mehr gewachsen. Deshalb habe man sich für die Errichtung einer modernen Fabrikationsstätte am Standort Hünxe entschieden. "Der ebenfalls zu Kroll gehörende Produktionsstandort in Brandenburg und der Servicebetrieb in Sachsen-Anhalt bleiben uneingeschränkt bestehen", sagt Skowronnek. Im RP-Gespräch betonte er, dass man am neuen Hauptstandort Hünxe kontinuierlich wachsen und zusätzliche Mitarbeiter einstellen wolle. "Das Problem wird sein, geeignete Leute zu bekommen. Aus diesem Grund sind wir besonders im Bereich Ausbildung engagiert. Wir möchten unseren eigenen Nachwuchs heranziehen", sagt er.

Mehr als zwei Jahre haben die Planungen für das neue Werk und die Vorbereitungsarbeiten auf dem Grundstück gedauert. Alte Gebäudeteile wurden abgerissen, das Gelände gründlich aufgeräumt, eine neue Wasser- und Stromversorgung installiert. Auch einen Erdgasanschluss zum energieeffizienten Betrieb von Anlagen und Hallenheizung gibt es mittlerweile. Die Inbetriebnahme der neuen Heizung in der Bestandshalle erfolgte noch vor dem letzten Winter.

Ende 2013 wurde der Auftrag an die Firma Goldbeck als Generalunternehmer vergeben. Selbstredend, dass moderne Technologie wie zum Beispiel Geothermie und eine Lackieranlage der neuesten Generation berücksichtigt wurden.

Bei Kroll ist man sehr zufrieden mit der Arbeit im Kreishaus. In Rekordzeit hätten die zuständigen Mitarbeiter den Bauantrag bearbeitet. Bereits Ende April wurde die Baugenehmigung erteilt. "So ging keine Zeit verloren. Die Tiefbauarbeiten sind im vollen Gange", sagt Skowronnek.

Was mit der Produktionshalle und der Verwaltung auf dem Firmengelände an der Rudolf-Diesel-Straße in Wesel passiert, steht übrigens noch nicht fest.

(RP)
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