Hünxe Landfrauen erkunden den Niederrhein

Hünxe · Gästeführerin Monika Wirtz begleitete die Gruppe im Gewand eines mittelalterlichen Kaufmanns. Die Tour führte über Kalkar, Grieth und Emmerich bis Elten.

 Einen erlebnisreichen Ausflug unternahmen die Hünxer Landfrauen.

Einen erlebnisreichen Ausflug unternahmen die Hünxer Landfrauen.

Foto: KB

Auf Niederrheintour waren jetzt die Hünxer Landfrauen. Gästeführerin Monika Wirtz, im Kostüm eines mittelalterlichen Kaufmanns, begleitete die Frauen und nahm sie mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Der Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück auf der Burg Boetzelaer bei Kalkar. Danach ging es nach Grieth, einst eine blühende Hansestadt, direkt am Rhein gelegen, die bereits im Jahr 1250 die Stadtrechte verliehen bekam. Heute leben in dem kleinen Ort mit seinen urigen, kleinen Gassen noch etwa 500 Menschen.

Anschließend ging es weiter nach Emmerich. Hier besichtigten die Landfrauen die direkt am Rhein gelegene Martini-Kirche. "Die Emmericher sind ein aufmüpfiges Völkchen gewesen", wusste Monika Wirtz zu berichten. So lagen sich im Mittelalter Stiftsherren von Sankt Martini und Bürger immer wieder in den Haaren.

Beim anschließenden Spaziergang über Emmerichs Rheinpromenade erklärte Monika Wirtz den Landfrauen Wesen und Brauchtum der Hanse, eine Mitte des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 17. Jahrhunderts bestehende Vereinigung niederdeutscher Kaufleute. Es wurde nur derjenige aufgenommen, dessen Gewerbe noch nicht vertreten war. Er wurde gehänselt, das heißt: "in die Hansegemeinschaft aufgenommen". Besiegelt wurde dieser Vorgang mit dem gemeinsamen Trunke zum Ziel des friedlichen Handelns. An diesem Vormittag wurden die Hünxer Landfrauen ebenfalls gehänselt, was eine Urkunde bezeugt.

Nachdem die Gruppe sich an einer Niederrheinischen Kaffeetafel gestärkt hatte, ging es nach Hochelten. Auf der Kuppe des 82 Meter hohen Eltenbergs stehen die über 1000 Jahre Sankt Vitus Stiftskirche, das Steintor und der Steinstuhl, der wie ein Wegzeichen die Achse von Hochelten nach Kleve markiert. Man schaut über die Rheinebene hinweg bis zum Obelisken mit dem Kupfernen Knopf nach Kleve. Der Stuhl soll an die 32 Fürstäbtissinen erinnern, daher sein Name: Stuhl der Fürstäbtissinen, die hier von 967 bis 1811 der Abtei der Stiftung des Grafen Wichmann als "Fürstliches, kaiserliches, reichsunmittelbares, freiweltliches Damenstift" vorstanden. Die Äbtissinen führten den Titel "Fürstin von Gottes Gnaden" und sie waren aufgrund des reichen Besitzes mächtige Frauen.

Ebenfalls auf dem Eltenberg befindet sich der Drususbrunnen. Ein Blick in die Tiefe ließ bei schon Schwindel aufkommen, denn der Brunnen hat eine Tiefe von 57 Metern. Das Wasserschöpfen war schwere Arbeit. Um eines der 50-Liter-Fässer nach oben zu holen, musste man die Kurbel ca. 300 Mal drehen. Die Menschen vom Eltenberg benötigten dafür 5 Minuten.

Am späten Nachmittag ging die Fahrt mit vielen Eindrücken zu Ende.

(KB)
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