Hünxe Mit Waffen im Kofferraum zum Rockfestival

Hünxe · Angeklagter aus Herten (35) fiel bei Parkplatzkontrolle auf: Gericht stellt Verfahren vorläufig ein.

Weil er auf dem Weg zum "Rock and Bike Festival" mit Waffen im Kofferraum erwischt wurde, sollte ein Mann aus Herten 1200 Euro zahlen. Das Dinslakener Amtsgericht hatte ihn wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verurteilt. Gestern hat die Berufungskammer des Duisburger Landgerichts das Verfahren vorläufig eingestellt.

Im Juni 2013 war der heute 35-Jährige mit zwei Bekannten an der Zufahrt zum Parkplatz kontrolliert worden. Polizeibeamte hatten die Autos der Besucher an der Elsenstraße durchsucht. Die Insassen trugen zwar keine Waffen, bei der Kontrolle des Kofferraums wurden die Beamten aber fündig: drei Messer, zwei Flaschen Pfefferspray und ein Paar Quarzsandhandschuhe waren unter dem Reserverad versteckt. Für den Angeklagten und seine Begleiter ging es dann zur Wache anstatt aufs Festival. Dort sagte der Mann, er habe gar nicht mehr daran gedacht, dass die Gegenstände in dem Auto sind. Damit fahre er schon länger umher. Als ehemaliger Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma habe er Pfefferspray und Quarzsandhandschuhe als Arbeitsausstattung benötigt. Die Messer habe er Gästen abgenommen. Die habe er einkassiert, als er als Türsteher arbeitete. "Ich war mir wirklich keiner Schuld bewusst", sagte der 35-Jährige gestern dem Richter. Er habe nichts Böses damit vorgehabt. Hätte er geahnt, dass das ganze solche Ausmaße annimmt und mehrere Verhandlungstage nötig sind, hätte er bereits im Vorfeld einer Einstellung gegen Zahlung einer Geldauflage zugestimmt. Er habe niemals vorgehabt, die Waffen mit auf das Festivalgelände zu nehmen, beteuerte er. Die seien sicher im Kofferraum des Autos versteckt gewesen, weil auch Kinder bei ihm mitfahren. Außerdem habe man bei dem Festival Messer kaufen können. Ihm sei nicht in den Sinn gekommen, dass diese verboten sind.

Der Staatsanwalt stimmte einer Einstellung zu, auch weil der Angeklagte nicht vorbestraft war. Der muss allerdings zunächst 350 Euro an den Kinderschutzbund zahlen.

(BL)
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