Wenn in der Adventszeit oft ein Termin den nächsten jage, sei es schön, wenn man sich ein paar Termine bewusst heraussuchen könne, um zur Ruhe zu kommen, sagte Pfarrerin Hanna Maas bei ihrer Begrüßung und versprach den Zuhörern schöne Momente, schöne Musik und alte Texte, um die Besinnlichkeit der Vorweihnachtszeit genießen zu können. Und sie versprach damit nicht zu viel. Dass Nova Cantica ein Meisterchor im Chorverband NRW ist, hört man vom ersten Ton an: tolle Stimmen, Harmonien und eine gelungene Intonation.

Mit ihrem unaufgeregten, aber klaren und intensiven Gesang gelingt es den Sängerinnen und Sängern, die unterschiedlichsten Stimmungen der Weihnachtslieder herauszuarbeiten - etwa bei "Es kommt ein Schiff geladen" oder "Maria durch ein Dornwald ging". Etwas opulenter und heiterer erklingen "Wachet auf, ruft uns die Stimme" und "Tochter Zion", eben typisch Barock. Doch nicht nur mit deutschsprachigen Klassikern konnte der Chor überzeugen, sondern auch mit englischen und französischen Kompositionen.

Klanggewaltig waren auch die Instrumentalstücke des Essener Bläserquintetts, die sich immer wieder gut im Wechsel mit den Gesangsdarbietungen ins Programm einfügten - von Bachs "Jesus bleibt meine Freude", dessen Zuversicht aus dem Titel auch in der Musik hörbar war, über "Elsas Zug zum Münster" aus der Wagner-Oper "Lohengrin" bis hin zu Variationen zu "Still, still, weil's Kindlein schlafen will". Besonders stimmungsvoll war "The Cream of Clapton".

Lang anhaltender Applaus belohnte die Akteure, die dem Publikum mit ihrem grandiosen Konzert Momente der Besinnlichkeit und des Innehaltens geschenkt hatten. Gemeinsam spielten und sangen Bläserquintett, Chor und Zuhörer am Ende "O du fröhliche".