Hünxe Otto und Eva Pankok: die Liebe zur Provence

Hünxe · Die Sommerausstellung im Otto-Pankok-Museum, die am Samstag um 17 Uhr eröffnet wird, steht unter dem Motto "Reisen und Begegnungen".

 Bei der Sommerausstellung ist dieses selten gezeigte "Provencalische Selbstbildnis" 1951 von Otto Pankok zu sehen.

Bei der Sommerausstellung ist dieses selten gezeigte "Provencalische Selbstbildnis" 1951 von Otto Pankok zu sehen.

Foto: ekkehart malz

Die Schrecken des Ersten Weltkrieges stürzten Otto Pankok in eine tiefe Schaffenskrise. Erst 1929 auf einer Reise nach Spanien fand er in ausdrucksvollen Porträts auch künstlerisch den Weg zurück zu den Menschen. Die Sommerausstellung im Otto-Pankok-Museum, die am Samstag um 17 Uhr eröffnet wird, steht unter dem Leitwort "Reisen und Begegnungen". "Wir haben uns diesmal darauf konzentriert, die Reisen in Augenschein zu nehmen, die besondere Akzente für den weiteren Lebensweg, die Themen und das Werk Otto Pankoks bewirkt haben", sagt Annette Burger, künstlerische Leitern des Otto-Pankok-Museums in Drevenack.

 "Mas de la Leque" von Eva Pankok (Öl auf Leinwand)

"Mas de la Leque" von Eva Pankok (Öl auf Leinwand)

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die in Spanien entstandenen Porträts sind nur ein Schwerpunkt der Ausstellung. Die großformatigen Kohlezeichnungen bringen vor allem psychologische Aspekte der porträtierten Fischer, Landarbeiter und einfachen Menschen zum Ausdruck, deren Lebensgeschichten Pankok schriftlich festgehalten hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste der Künstler mit seiner Tochter Eva mehrfach nach Frankreich. In Fontevieille lebten sie im Haus des befreundeten Malerehepaars Rosenwald und waren dort gemeinsam künstlerisch tätig. "Nach den Kriegserlebnissen war die Provence 1950 für beide eine Oase des Friedens. Die Landschaftsbilder aus dieser Zeit strahlen viel Helligkeit und Leichtigkeit aus", so Burger.

Seit damals teilt Eva Pankok die Liebe ihres Vaters zur Provence. Erst Dienstag ist die 88-Jährige von ihrem Urlaub in Frankreich nach Haus Esselt zurückgekehrt, um bei der Ausstellungseröffnung am Samstag dabei sein zu können. Im Rahmen der Ausstellung werden auch einige Gemälde von Eva Pankok zu sehen sein, darunter ein Bild vom Haus der Rosenwalds in Fontevieille.

An Pankoks Reisen ins damalige Jugoslawien zwischen 1953 und 1956 nahm erstmals auch Ehefrau Hulda teil. Im Obergeschoss des Museums sind Porträts bekannter Künstler, Musiker und Schriftsteller wie Ernst Barlach, Emile Verhaeren oder Leo Tolstoi ausgestellt, denen sich Pankok geistig verbunden fühlte und die er als seine "Wahlverwandten" bezeichnete. "Pankok hat alle um sich herum versammelt, die ähnlich wie er im humanitären Geist gewirkt haben", sagt Annette Burger.

Unter den Arbeiten sind auch Pressezeichnungen, die der Künstler für die Düsseldorfer Tageszeitung "Der Mittag" anfertigte. Die Sommerausstellung wird bis November im Otto-Pankok-Museum zu sehen sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort