Hünxe Pfarrerin Ortrun Hillebrand jetzt als "Springerin" im Einsatz

Hünxe · Ortrun Hillebrand, Pfarrerin in der Evangelische Kirchengemeinde Hünxe, Pfarrbezirk Bruckhausen, unterrichtete im vergangenen Schuljahr mit 25 Prozent Stellenumfang an der Realschule in Hiesfeld Evangelische Religionslehre. Jetzt hat Superintendent Friedhelm Waldhausen ihrer Bitte entsprochen und sie vom Schuldienst entbunden. "Für mich ließen sich die auf drei Wochentage verteilte Unterrichtsverpflichtung nebst Vor- und Nachbereitung sowie Konferenzen und Elternsprechtagen mehr schlecht als recht mit dem Alltag einer Gemeindepfarrerin vereinbaren", begründet Hillebrand im neuen Gemeindebrief.

 Pfarrerin Ortrun Hillebrand in der Kirche "Unsere Arche".

Pfarrerin Ortrun Hillebrand in der Kirche "Unsere Arche".

Foto: Kunkel

"Das ändert allerdings nichts daran, dass Bruckhausen als Pfarrbezirk noch immer zu klein für eine ganze Pfarrstelle ist." Die Landeskirche gebe als Richtwert zurzeit noch 2500, bald 2700 Gemeindeglieder pro Pfarrstelle vor. Bruckhausen habe aber mit dem Hewag-Stift in Hünxe nur zirka 1900 Gemeindeglieder und liege damit etwa ein Viertel unter dem Soll, so die Pfarrerin. "Hünxe, unser erster Pfarrbezirk, hat zwar mit zirka 2900 Gemeindegliedern etwa 400 'zu viel', aber selbst zusammengenommen genügt das nicht mehr für zwei Pfarrstellen, das heißt, auch eine innergemeindliche Umstrukturierung würde uns nicht weiterhelfen". Konkret folge aus der ganzen Rechnung, "dass der Gemeinde aus dem kreiskirchlichen Topf nicht mehr die Finanzmittel für zwei Pfarrstellen zustehen".

Hillebrand: "Daher muss ich auch weiterhin, um rechnerisch auf eine volle Stelle zu kommen, nicht nur hier in Bruckhausen, sondern ebenso mit 25 Prozent auf Kirchenkreis-Ebene Dienst tun." Nach dem Ende des Schuldienstes sei das kreiskirchliche Arbeitsfeld jetzt nicht mehr so fest umrissen, sie stehe als "Springerin" für Vertretungen (Gottesdienste, Amtshandlungen und mehr) zur Verfügung. "Genaueres regelt im konkreten Fall der Superintendent."

"Wir müssen also hier vor Ort weiterhin ungewohnte, kreative Lösungen für so manches finden und in guten Miteinander unterwegs bleiben, damit sich Stellenabbau und Gemeindeaufbau nicht ausschließen", schreibt Ortrun Hillebrand: "Packen wir's mit Gottes Hilfe an!"

(RP)
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