Hünxe Schüler fühlen Politikern auf den Zahn

Hünxe · Im Rahmen ihrer Projekttage hatte die Fachschaft Sozialwissenschaften der Gesamtschule Hünxe Politiker zur Podiumsdiskussion geladen. Die Landtagskandidaten konnten mit ihren Aussagen bei den Jugendlichen punkten.

 Auf dem Podium (von links): Norbert Meesters (SPD), Charlotte Quik (CDU), Ulrich Lütke (Bündnis 90/Die Grünen) und Noel Schroers (FDP) für Helen Schwarzkamp.

Auf dem Podium (von links): Norbert Meesters (SPD), Charlotte Quik (CDU), Ulrich Lütke (Bündnis 90/Die Grünen) und Noel Schroers (FDP) für Helen Schwarzkamp.

Foto: Florian Langhoff

Die Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 der Gesamtschule Hünxe hatten sich in der Aula versammelt, um den Ausführungen der Bewerber um einen Sitz im Landtag zu lauschen. Dabei waren allerdings nicht alle geladenen Gäste erschienen. "Von der AfD haben wir keine Rückmeldung bekommen", erklärte Lehrer Frank Merten. Die Linkspartei hatte zu spät von dem Termin erfahren, so dass auch ihre Beteiligung ausblieb. So stellten sich Nobert Meesters (SPD), Charlotte Quik (CDU), Ulrich Lütke (Bündnis 90/die Grünen) und Noel Schroers, Pressesprecher von Helen Schwarzkamp (FDP) den Fragen der Schüler. Die durften sich aus vier Fragen zu vier Themengebieten jeweils eine aussuchen, die alle Kandidaten beantworten mussten. Danach gab es kurze offene Fragerunden.

Die erste Frage der Schüler war, ob man Lehrer mehr kontrollieren müsse, um die Unterrichtsqualität zu verbessern. "Die Aufgabe der Politik ist es, gute Rahmenbedingungen an den Schulen zu schaffen", sagte Charlotte Quik und brachte damit den Konsens der Politikvertreter auf dem Podium zum Ausdruck. Noel Schroers schlug hier vor, für mehr Wettbewerb zu sorgen, indem man gute Lehrer besser bezahlt als schlechtere.

Ein Vorschlag, den die Schüler mit kritischen Nachfragen bedachten, wie das denn wohl funktionieren solle. Wenig Auskunft geben konnten die Podiumsgäste zum öffentlichen Nahverkehr vor Ort, der die Schüler naturgemäß eher beschäftigt als andere, sind doch viele von ihnen auf Busse und Bahnen angewiesen. "Das ist kein landespolitisches Thema, sondern wird an anderer Stelle entschieden", erklärte Norbert Meesters. Er und die anderen Gäste auf dem Podium sprachen sich allerdings dafür aus, bürgerschaftliches Engagement, wie beispielsweise die Einrichtung von Bürgerbussen, politisch zu unterstützen. Auch beim Thema "Erneuerbare Energien" herrschte bei den Kandidaten weitgehend Einigkeit: Eine Zukunft sei nur mit modernisierter Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe machbar. Hier gab Ulrich Lütke das deutlichste Statement für die neuen Technologien ab: "Wir haben nur die eine Erde und wir müssen langsam damit anfangen, etwas für deren Erhalt zu tun", sagte der Vertreter der Grünen. Immer wieder gerieten die Kandidaten auf dem Podium dabei aneinander, sehr zu Freude der Schüler, die sich bestens unterhalten fühlten. Charlotte Quik und Noel Schroers kritisierten immer wieder die Politik der rot-grünen Landesregierung, während Nobert Meesters sich bemühte, dagegenzuhalten. Dinge wie ein nicht vorhandenes Wirtschaftswachstum oder eine unzureichende Finanzierung der Kommunen seien Themen der Vergangenheit. "Lassen Sie doch diesen altern Schmarrn", forderte Meesters von Quik und Schroers, denen er vorwarf, den Zustand des Bundeslandes wesentlich schlechter zu zeichnen, als er in Wirklichkeit sei. "Ihr müsst mir das nicht glauben. Das sind Fakten, die ihr auch im Internet recherchieren könnt", sagte das Mitglied der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Zu diesem "Faktencheck" riet auch Charlotte Quik den versammelten Schülern.

Die stellten zu vielen Themen kritische Nachfragen. Etwa, ob man die Arbeitsmarktdaten nicht schönrechnen würde, wenn man Menschen, die staatliche Unterstützung beziehen, zu den Arbeitnehmern zählen würde. Außerdem wurde auch nach der Legalisierung von Cannabis gefragt, oder eine Art Pendlerpauschale für Radfahrer vorgeschlagen.

Alle Kandidaten konnten mit der ein oder anderen Aussage bei den Schülern punkten, die sich durch die hautnah vorgeführte Diskussionskultur zwischen den Politikvertretern scheinbar gut unterhalten fühlten. "Die Schüler, die hier waren, sind jetzt in dem Alter, wo sie wählen dürfen. Da ist so eine Veranstaltung natürlich sehr interessant und auch wichtig", erklärte Lehrer Frank Merten.

(RP)
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