Hünxe Segelflieger landen im Mittelfeld

Hünxe · Das Fliegerehepaar Gundula Goeke und Karl Scholz vom Luftsportverein Dinslaken nahmen am 41. Internationalen Segelflugwettbewerb in Bailleau (Nordfrankreich) teil. Mit Platz 18. kehrten sie zur Schwarzen Heide zurück.

Bailleau, ein kleiner Ort im Norden Frankreichs, war wieder Austragungsort für einen internationalen Wettkampf: Zahlreiche Segelflieger aus verschiedenen Nationen traten dort an. Von elf vorgesehenen Flugtagen ließen vier keinen Wettbewerb zu, dafür aber einen Besuch in den Gärten von Versailles. Bei den sieben Flug-Wettkämpfen wechselten sich Gundula Goeke und Karl Scholz in ihrer ASG 29 (15-Meter-Klasse) als Piloten täglich ab, während der andere jeweils am Boden den Flug verfolgte.

Beide berichten von teils atemberaubenden Blicken auf die Landschaft. Am ersten Tag wurde die Rennstrecke von Le Mans überquert. Der vierte Renntag führte an sechs Schlössern vorbei; Gundula Goeke spricht von einer "Augenweide". Umso verwunderlicher, dass dieser Tag den Wochenrekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 116,2 Kilometer pro Stunde brachte.

Ärgerlich war es für den führenden Belgier, dass er wegen einer Luftraumverletzung an diesem Tag disqualifiziert wurde. Die Niederrheiner brachte das allerdings einen Platz nach vorne.

Mit dem Auto über Land zurückgeholt werden musste keiner der beiden, da die teilweise 400 Kilometer weiten Flüge immer wieder zum Ziel in Bailleau zurückführten. Am dritten Flugtag kam es allerdings bei fünf anderen Wettbewerbsteilnehmern zu Außenlandungen, weil der Wendepunkt, ein "Traumschloss", nur durch große wolkenlose Bereiche erreicht werden konnte. Auch Gundula Goeke hätte es beinahe erwischt, aber sie konnte sich stets noch unter eine Thermikwolke retten. Sie berichtet auch von teilweise großen Wolkenabschirmungen, die sie zu großen Umwegen zwang. So überraschte es auch nicht, dass die täglichen Wertungen immer wieder andere Piloten vorne sahen.

Während sich die beiden am zweiten Wertungstag bereits auf den achten Platz von 37 vorgekämpft hatten, sorgte ein GPS-Ausfall am vorletzten Tag für einen herben Rückschlag. Karl Scholz musste die Wendepunkte erraten, was leider nur bei zwei von dreien gelang und ihm die vorderen Plätze verwehrte.

Am letzten Wertungstag wurde als Flugaufgabe ein Kurs über 254 Kilometer vorgegeben. Gundula Goeke startete bei Sonne, musste aber schon bald durch abgeschattete Bereiche durchgleiten. Waren die Wendepunkte 1 und 2 wieder in der Sonne mit ausreichend Thermik, blieb der dritte Schenkel erneut im Schatten. Hier glitt sie über 40 Kilometer im Endanflug ihre Höhe ab, zum Schluss nur noch 70 m über dem Boden. In Deutschland unmöglich, war es in Frankreich kein Risiko, da zur Not für eine Außenlandung überall abgeerntete Felder zur Verfügung standen. Der Tag brachte bei einem Flug über zwei Stunden und 56 Minuten sowie einem Durchschnitt von 86,1 Kilometer pro Stunde beachtenswerte 869 von 1000 möglichen Punkten. Dieser Flug brachte die Entscheidung und beiden den 18. Gesamtplatz mit 4211 Gesamtpunkten ein.

Bei der Rückkehr zum Flugplatz Schwarze Heide war ihnen der Glückwunsch aller Flieger aus dem Luftsportverein Dinslaken (LSV) sicher.

(RP)
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