Hünxe Vier Kandidaten auf den Zahn gefühlt

Hünxe · Werner Schulte (SPD), Michael Helmich (CDU), Ralf Lange (EBH) und Dirk Buschmann (parteilos) wollen Bürgermeister in Hünxe werden. In der Gaststätte Nuyken trafen sie erstmalig bei einer Podiumsdiskussion aufeinander.

 Auf großes Interesse stieß die Podiumsdiskussion mit den vier Hünxer Bürgermeisterkandidaten im Saal der Gaststätte Nuyken.

Auf großes Interesse stieß die Podiumsdiskussion mit den vier Hünxer Bürgermeisterkandidaten im Saal der Gaststätte Nuyken.

Foto: Heiko Kempken

Der Saal in der Gaststätte Nuyken platzte aus allen Nähten - so viele interessierte Bürger wollten sich am Donnerstagabend die Podiumsdiskussion mit den vier Hünxer Bürgermeisterkandidaten nicht entgehen lassen.

Nach spannenden zwei Stunden mit lebhaften Fragen und Antworten zu diversen Themenbereichen gab es viel Applaus für alle Kandidaten, aber auch für die Organisatoren (FDP, UWH, Wolfgang Schüring) und die launige sowie straffe Moderation des Dinslakener NRZ-Redaktionsleiters Ralf Kubbernuß. "Sie haben ein große Wahlchance, denn noch nie gab es so viele Kandidaten für das Amt", begrüßte Dr. Manfred Wüstemeyer (FDP). Dann stellten sich die Kandidaten kurz persönlich vor und beantworten zunächst zwei im Vorfeld zugestellte Fragen. "Die Gemeinde Hünxe findet sich im Haushaltssicherungskonzept. Welche Ideen gibt es zur Einnahmesteigerung oder Ausgabeneinsparung?" Michael Helmich (CDU) verwies auf höhere Gewerbesteuereinnahmen, keine weiteren Steuererhöhungen und interkommunale Zusammenarbeit. Ralf Lange (EBH) nannte ebenfalls Letzteres, eine andere Haltung zum Geldausgeben (auch im Gemeinderat), Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.

 Ralf Lange (EBH)

Ralf Lange (EBH)

Foto: Kazur, Jörg (jok)

Dirk Buschmann (parteilos) sah wenig Spielraum durch die Landesvorgaben, mehr bürgerschaftliches Engagement stärke den ländlichen Raum. Werner Schulte (SPD) forderte wirtschaftliche Beteiligung an regenerativen Energien, konsequente Vermarktung aller verbliebenen Gewerbegebietsflächen, die Ausweisung von Baugebieten.

"Sehen Sie sich in der Lage, eine Verwaltung selbstständig ohne Beigeordnete zu führen? Gibt es Veränderungsbedarf?" Helmich sah Nachsteuerungsbedarf: ein Beschwerdemanagement für Bürger und offensivere Öffentlichkeitsarbeit. Er habe Verwaltungserfahrung auch ohne Beigeordnete. Lange betonte, er habe ein mittelständisches Unternehmen über 13 Jahre aufgebaut. Man brauche eine perfekte Organisation, er könne motivieren und fördern, brauche keine Beigeordnete.

 Dirk Buschmann (parteilos)

Dirk Buschmann (parteilos)

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Buschmann sah eine gute Vernetzung von Mitarbeitern und Kommune, die Verwaltung als mobilen Dienstleister. Hürden mit der IT-Technologie gelte es abzubauen. Schulte sprach sich für eine Analyse der Arbeitsabläufe aus, er wolle die Mitarbeiter als Team mitnehmen, er könne moderieren, zuhören und motivieren, auch ohne Beigeordnete.

Nach einer kurzen Pause, in der auch die Besucher Fragen notieren konnten, gab es eine gemischte Fragerunde. Die Organisatoren hatten sich zwei "knifflige" überlegt: "Durch eine Fehlrechnung weist der Haushalt ein Plus von 30 000 Euro aus. Sie müssen das Geld sofort ausgeben. Wofür?" - Dazu erklärte Ralf Lange: Die eine Hälfte für den Jugend- und Sportbereich, die andere für barrierefreie Wege. Dirk Buschmann betonte: Alles in Schulen zur IT-Ausstattung. Werner Schulte erklärte: Komplett in die vernachlässigten Spielplätze in Bruckhausen. Michael Helmich: In die Kinderbetreuung von Alleinerziehenden und jungen Familien.

(RP)
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