Dinslaken Wildunfälle auf A3 bei Hünxe häufen sich

Dinslaken · Auch der Wesel-Datteln-Kanal als Barriere fürs Wild macht Probleme. Eine Brücke soll Abhilfe schaffen.

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Foto: ddp

Viele schlechte Nachrichten verkündete Ferdinand Graf von Merveldt, Vorsitzender der Rotwildhegemeinschaft Dämmerwald-Herrlichkeit Lembeck mit den Hegebereichen Hünxe, Dämmerwald, Raesfeld, Lembeck und Haltern, auf der Jahreshauptversammlung. Die größte darunter: Auf der A 3 zwischen den Anschlussstellen Hamminkeln und Hünxe gibt es immer mehr Wildunfälle.

Auch auf der B 67, Höhe Raesfeld, ist die Anzahl gestiegen. Sorgen bereitet den Jägern ebenfalls der Wesel-Datteln-Kanal. Die Spundwand auf der Nordseite sei ein unüberwindbares Hindernis für das Wild, zumindest in Süd-Nord-Richtung. "Dieser Zustand ist so nicht hinnehmbar", stellte Forstdirektor Otto Pöll, der Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein, fest. Angestrebt wird eine Wildbrücke über den Kanal zwischen Hünxe und Schermbeck. Dem Ministerium hat Pöll bereits seine Vorstellungen vorgelegt. Die zuständige Wasserbaubehörde habe bereits ihre grundsätzliche Zustimmung erteilt. Pöll hofft, dass in den nächsten Jahren eine Machbarkeitsstudie erstellt wird. Es gibt sogar schon eine vorläufige Kostenschätzung, die Pöll aber nicht bekannt gab. Er hofft auf Sponsoren.

Den Vergleich des Abschussplanes mit dem tatsächlich zur Strecke gebrachten Rotwild übernahm ebenfalls Pöll, der in der Hegegemeinschaft zugleich Sachverständiger für Rotwild ist. In fast allen fünf Bereichen wurden erneut deutlich weniger Tiere zur Strecke gebracht, als in der Abschussplanung vorgesehen waren. Das hatte zur Folge, dass von den 746 Stück Rotwild nur 564 erlegt wurden. Gegenüber 2012, als noch 84 Prozent der Abschussplanung umgesetzt wurde, sind die 75,6 Prozent in vergangenen Jagdjahr deutlich zu niedrig. "Die Zahlen", so Pöll, "spiegeln eine nicht funktionierende Jagdstrategie wider." Gleich mehrfach appellierte er während der Einzelanalyse der Streckenentwicklung in den fünf Bereichen, deutlich stärker an der Reduktion des Wildbestandes zu arbeiten.

Lobend hob er den Bereich Lembeck hervor, wo der Abschussplan mit 111 Prozent sogar übererfüllt wurde. Deutliche Kritik gab es in Richtung Hünxe wegen des mangelhaften Bemühens, die Planungsziele umzusetzen. Ein zweiter Kritikpunkt bezog sich auf den zu geringen Anteil der Alttiere in der Gesamtstrecke. Auf der anderen Seite würden zu viele Jungtiere erlegt. Der Anteil des Fallwildes ist gegenüber dem Vorjahr etwa gleich geblieben.

(hs)
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