Jüchen 600.000 Euro für mehr Sicherheit in Schulen

Jüchen · Die Gemeindeverwaltung plant umfangreiche Umbauten an Jüchener Schulen. Diese werden mit Lautsprechern und Schildern ausgestattet.

 Die Sekundarschule in Hochneukirch ist die erste, die in den Sommerferien umgebaut wird. Sie erhält etwa eine neue Lautsprecheranlage.

Die Sekundarschule in Hochneukirch ist die erste, die in den Sommerferien umgebaut wird. Sie erhält etwa eine neue Lautsprecheranlage.

Foto: Berns

Wie wichtig Sicherheitsstandards in Schulgebäuden sind, hat Andreas Kries, Leiter des Gymnasiums Jüchen, vor vier Jahren erfahren. "Damals gab es am Hugo-Junkers-Gymnasium Amokdrohungen", erinnert sich der Schulleiter. Für ihn und seine Kollegen sei dies die erste derartige und erschreckende Erfahrung gewesen: "Da merkt man erst, wie wichtig bestimmte Einrichtungen wie Lautsprecher oder die eindeutige Kennzeichnung von Räumen sind", schildert Kries. Dass die Jüchener Gemeindeverwaltung in den kommenden vier Jahren insgesamt 600 000 Euro in mehr Sicherheit für Schulgebäude investieren will, hält der Chef des Gymnasiums "für unverzichtbar".

Bürgermeister Harald Zillikens will noch in diesem Jahr mit den Umbauten an allen Gebäuden von Grund- und weiterführenden Schulen beginnen. Auftakt ist in den Sommerferien im Gebäude der Sekundarschule in Hochneukirch. "Eingebaut werden elektronische Lautsprecher-Anlagen, die von zwei unterschiedlichen Standorten aus per Knopfdruck vorbereitete Durchsagen möglich machen", nennt der Verwaltungs-Chef ein Beispiel. Doch dies ist nicht die einzige Maßnahme. "Wir werden bei dieser Gelegenheit auch die Elektrik und Möglichkeiten für Datenverarbeitungs-Leitungen prüfen lassen sowie diese gegebenenfalls einrichten lassen", kündigte Zillikens an. Bis zum Jahr 2018 sollen somit alle zehn Schulen samt Nebengebäuden auf diesen einheitlichen Stand gebracht werden.

"Als Nothaushaltskommune müssen wir diese Ausgaben allerdings über einen längeren Zeitraum strecken", erläutert der Bürgermeister. Dennoch sieht er den für 2019 avisierten Haushaltsausgleich nicht in Gefahr:. "Wir sind auf einem guten Weg."

Nach Amoktaten an weiterführenden Schulen, etwa 2002 in Erfurt oder 2009 in Winnenden, beschäftigten sich Verwaltungen und Politik intensiv mit der Sicherung von Schulen. In der Gemeinde Jüchen wurde das Thema vor drei Jahren erstmals aufgegriffen. "Wir haben es auf Kreisebene mit den zuständigen Schuldezernenten diskutiert", erläutert der Bürgermeister. Dabei habe sich jede Kommune für einen eigenen Weg entschieden. Eine Anregung habe es vom Landeskriminalamt (LKA) gegeben. Die Experten hatten etwa zum Einbau von Alarmanlagen, zur Ausstattung mit Verschluss-Systemen oder zur eindeutigen Kennzeichnung von Gebäuden geraten.

Mehr Sicherheit an den Schulen hält auch Georg Broens, Leiter der Sekundarschule, für geboten. "Dies gilt sowohl für den Fall eines Feueralarms als auch für andere Ausnahmesituationen", schildert Broens gegenüber unserer Zeitung. Besonders wichtig sei dabei die eindeutige Bezeichnung von Klassenräumen: "Damit kann man bei einem Notfall genau schildern, wo man sich befindet", so der Sekundarschul-Chef. Die Kennzeichnungen vor den Klassenzimmern seien nicht ausreichend - ebenso wichtig seien die Hinweisschilder in den Klassenräumen und Büros selbst.

(NGZ)
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