Jüchen 870 Mängel per App an Gemeinde gemeldet

Jüchen · Immer öfter nutzen Jüchener den Mängelmelder per App, wenn ihnen Beschädigungen oder anderes auffallen. Der Juni war Rekordmonat.

 Dieses Bild mit Unrat auf der Skater-Anlage ist gestellt, aber mehr als 200 Mal haben Jüchener bereits ihr Smartphone gezückt, um Mängel zu melden.

Dieses Bild mit Unrat auf der Skater-Anlage ist gestellt, aber mehr als 200 Mal haben Jüchener bereits ihr Smartphone gezückt, um Mängel zu melden.

Foto: LBer

Die Sitze an der Bushaltestelle nahe 3M sind zerstört. Gegen 23 Uhr meldet das ein aufmerksamer Bürger der Gemeinde. Am nächsten Morgen um 8.11 Uhr gibt's die Antwort per Internet. "Die Sitze werden zeitnah ausgetauscht", teilt die Verwaltung kurz nach Dienstbeginn mit. Möglich macht solch zügige Reaktion der Mängelmelder der Gemeinde per App. Immer häufiger greifen die Jüchener zum Smartphone oder Tablet, um festgestellte Mängel rund um die Uhr an die Verwaltung zu melden. "Der Mängelmelder ist eine Erfolgsstory und schafft Bürgernähe", erklärt Gemeindesprecher Jürgen Wolf.

Absoluter Rekord-Monat war mit 60 Hinweisen der vergangene Juni. Die Baustellen für Glasfaser-Kabel sorgten nach Auskunft von Gemeindesprecher Jürgen Wolf für etliche Meldungen. Doch auch sonst liegt der Mängelmelder im Aufwärtstrend: Gab es 2014 auf diesem Wege 212 Hinweise ans Rathaus, waren es 2015 bereits 294 und 2016 bisher mehr als 210. Insgesamt wurden seit dem Start mehr als 870 Meldungen registriert. 2013 hatte die Gemeinde die von der ITK Rheinland entwickelte Mängelmelder-App eingeführt, die gegenüber anderen Kommunikationswegen Vorteile bietet: "Der Bürger kann aus verschiedenen Kategorien auswählen. So wissen wir sofort, welches Amt zuständig ist", erläutert Wolf. Nützlich sei, wenn ein Foto mitgesandt werde. "So können wir uns, bevor ein Mitarbeiter hinausfährt, bereits einen Eindruck vom Umfang des Mangels machen." Hilfreich sei auch die GPS-Position des Standorts.

Im Juni griffen etliche Jüchener zum Smartphone, weil sie Nachbesserungen bei Glasfaser-Baustellen für nötig hielten. "So wurde gemeldet, dass Gehwegplatten lose oder Arbeiten nicht abgeschlossen seien", sagt Wolf. "Häufig wurde bei den Arbeiten nach dem Verlegen der Kabel beispielsweise der Gehweg zunächst provisorisch wiederhergestellt. Die endgültige Wiederherstellung erfolgte erst später."

Auch auf vieles andere weisen Jüchener hin - auf wucherndes Unkraut etwa, das im Verkehr die Sicht beeinträchtigt, auf Steine, die sich im Straßenpflaster lösen, auf defekte Straßenlaternen oder auf Glasscherben an der Skater-Anlage am Schulzentrum. "Wir versuchen so schnell wie möglich, die Mängel zu beheben", versichert der Gemeindesprecher. Wenn die Verwaltung selbst nicht zuständig sei, würden die entsprechenden Stellen informiert. Im Internet unter www.juechen.de kann verfolgt werden, ob schon gehandelt wurde. "Eine kurze Bearbeitungszeit sorgt für Zufriedenheit beim Bürger", sagt Wolf. Aber nicht alles ist prompt erledigt. Seit Wochen nervt Anwohner der Friedhofsstraße ein klappernder Kanaldeckel. "Unsere Geduld geht auch einmal zu Ende", heißt es.

Zuweilen wird Kurioses gemeldet - etwa der Einkaufswagen, der zwischen Otzenrath und Spenrath hoch oben auf einem Altkleidercontainer stand. "Ich bitte darum, den darunter zu holen. Weiß nicht wie lange das hält", schrieb ein Bürger. Drei Stunden später stand im Internet "Mangel behoben".

(NGZ)
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