Jüchen Ausländerfeindliche Plakate: Gemeinde bleibt wachsam

Jüchen · Etwa zwölf DIN-A-4-Plakate mit eindeutig rechtsradikaler-ausländerfeindlicher Botschaft sind vor dem internationalen Kulturfest "Jüchen bunt" am Sonntagmorgen an einer Bushaltestelle am Schulzentrum aufgetaucht. Bürgermeister Harald Zillikens war von einem Besucher des Festes auf die Plakate aufmerksam gemacht worden. Er habe die Schmähschriften daraufhin sofort gemeinsam mit einem Vertreter des Jugendamtes entfernt. Anzeige werde er nicht erstatten: "Ich möchte die Angelegenheit nicht zu hoch hängen", sagte Zillikens gestern auf Redaktionsnachfrage.

Sollten jedoch solche Plakate in Jüchen auch an anderen Orten auftauchen, dann behalte er sich eine Anzeige und die damit verbundene Weiterleitung an den Staatsschutz vor, betonte der Bürgermeister. Auf den Plakaten war der Reichstag abgebildet. "Ausländer raus!", lautete eine der eindeutigen Parolen. Die Plakate seien professionell gemacht und fest mit Tapetenkleber angebracht worden, berichtete Zillikens, der zur Eröffnung des Festes Bezug auf den Vorfall genommen hatte. Die Tatsache, dass er durch das Polizei-Megafon gesprochen habe, sei aber nur der Tatsache geschuldet gewesen, dass es vor Ort kein Mikrofon gegeben habe.

Der Bürgermeister geht davon aus, dass der Großteil der Jüchener das bunte, kulturelle Spektrum aller Nationalitäten in der Gemeinde unterstütze. Man müsse aber wachsam sein, betonte Zillikens, der sich besonders über die Reaktion auf seine Ansprache gefreut hat. Die Menge habe die Plakate so kommentiert: "Das sind nicht wir!"

(gt)
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