Jüchen Autobahn 61 verschwindet erst 2018

Jüchen · Mit dem neuen Jahr beginnt RWE Power, den tagebaubedingten Abriss der A 61 zwischen Mönchengladbach-Wanlo und Titz-Jackerath vorzubereiten: Der Autobahndamm muss dafür zunächst gründlich untersucht werden.

 Vor dem tagebaubedingten Abriss der A 61 zwischen Mönchengladbach-Wanlo und Titz-Jackerath muss der Autobahndamm gründlich untersucht werden.

Vor dem tagebaubedingten Abriss der A 61 zwischen Mönchengladbach-Wanlo und Titz-Jackerath muss der Autobahndamm gründlich untersucht werden.

Foto: Laaser Jürgen

2017 wird der tagebaubedingte Rückbau der Autobahn 61 zwischen den Kreuzen Wanlo und Jackerath vorbereitet. Der Verkehr muss mit kleineren Einschränkungen rechnen. Die zunächst für das neue Jahr angekündigte Unterbrechung des Autobahnteilstücks, das nach der Schließung des Tagebaus wiederaufgebaut werden soll, selbst erfolgt allerdings noch nicht. "Laut Einziehungsverfügung des Bundes wird die A 61 erst Mitte 2018 unterbrochen und dann abgetragen. Das heißt, die Nutzer können noch etwas länger über die Strecke fahren", kündigt Guido Steffen, Pressesprecher von RWE Power, auf Nachfrage unserer Redaktion an.

Bis Ende 2017 werden die Autobahn 44 n errichtet, die Autobahn 46 zwischen den Kreuzen Jüchen-Holz und Wanlo um zusätzliche Fahrspuren ergänzt und das Autobahnkreuz Jackerath neu gebaut. Rund 105 Millionen Euro werden insgesamt investiert, um dem Verkehr eine Alternative bieten zu können, wenn ab Mitte 2018 die Nord-Süd-Verbindung von Koblenz nach Venlo auf Erkelenzer Stadtgebiet für viele Jahre unterbrochen sein wird.

Vorbereitet wird die Unterbrechung im nächsten Jahr. Die Bauabteilung von RWE Power muss ab Januar mit Horizontal-, vor allem aber Vertikalbohrungen den Autobahndamm erkunden. Dazu erklärt Steffen: "Etwa die Hälfte der Strecke zwischen dem Autobahndreieck Jackerath und dem Autobahnkreuz Wanlo liegt auf einem bis zu rund zehn Meter hohen Damm mit schätzungsweise insgesamt einer halben Million Kubikmeter Erdmassen. Die wurden dort vor etwa 40 Jahren aufgeschüttet und sollen erkundet werden." Auslöser für diese Vorarbeiten ist eine erfolgte Horizontalbohrung in die Böschung, wobei "die Kollegen auf Betonstücke stießen, die auf eine Verkippung von Bauschutt hindeuten. Dies ist an sich nichts Schädliches oder Ungewöhnliches, weil man oft bei Dämmen oder Lärmschutzwällen an Verkehrswegen solches Material verbaut." RWE Power allerdings hat vor, das Autobahnteilstück möglichst kostengünstig abzutragen, und dafür müssen jetzt noch genauere Erkenntnisse gewonnen werden. Die Aktenlage war laut RWE Power angesichts der langen Zeit seit dem Bau des Autobahndamms, der Verrentung früherer Beteiligter und der Reorganisationen in der Landesstraßenbauverwaltung nicht hinreichend ergiebig. "Die für 2017 geplante Erkundung des Autobahndamms ist also für die sogenannte Rückbauplanung wichtig", erklärt Guido Steffen. "Dafür wird zeitweise ein Abschnitt eines Fahrstreifens gesperrt werden. Die Kernbohrungen sind technisch keine große Sache und von der Dimension mit unseren Brunnenbohrung überhaupt nicht zu vergleichen."

Mitte 2018 soll nach den Plänen des Energiekonzerns der Autobahndamm anschließend so abgeräumt werden, dass "der oberste Schaufelradbagger praktisch das gesamte Material abträgt". Entfernt werden sollen zuvor lediglich die Leitplanken, Fahrbahndecke und Schilderbrücken: "Das ist natürlich kostengünstiger als der Abbau durch kleine Erdbaugeräte, wie man sie von normalen Baustellen kennt."

(spe)
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