Jüchen B59: Anwohner fordern Lkw-Sperrung

Jüchen · Die angekündigte Straßensanierung mit "Flüsterasphalt" genügt den lärmgeplagten Anwohnern nicht. Die Initiative B 59 wird wieder aktiv. Sie fordert nächtliche Lkw-Sperrungen oder eine komplette Umleitung auch tagsüber.

Jüchen: B59: Anwohner fordern Lkw-Sperrung
Foto: Berns Lothar

Die Anwohner der Bundesstraße 59, der meist befahrenen Straße durch den Ortskern von Jüchen, haben die Nase voll. Immer mehr durchfahrende Lastwagen, auch in den späten Abend- und frühen Morgenstunden, raubten ihnen den Schlaf und verursachten Risse in den Häusern, beklagen Anwohner und fordern ein Lkw-Fahrverbot sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 59 innerorts auf 30 Stundenkilometer.

"Flüsterasphalt alleine wird uns nicht helfen", befürchtet ein Mitglied der Bürgerinitiative B 59, das namentlich nicht genannt werden möchte. Sie habe zwar schon dreimal ihr Schlafzimmer im Haus von der Straße weg verlegt und Lärmschutzglas einbauen lassen. Sie habe auch ein Lärmprotokoll gefertigt, sagt die Frau: Danach bretterten die Lkw bis abends 23.30 Uhr und morgens schon wieder ab 3 Uhr durch Jüchen. "Die Straße muss nachts für Lkw gesperrt werden", fordert die Frau.

Karl-Heinz Quack, Sprecher der Bürgerinitiative B 59, ist ebenfalls Betroffener mit einem Wohnhaus an der Odenkirchener Straße. Auch er klagt über Risse im Gebäude, weiß aber auch, wie schwer es ist, die Urheberschaft solcher Schäden nachzuweisen. Für den CDU-Kommunalpolitiker steht jetzt fest: "Wir müssen als Bürgerinitiative am Ball bleiben und wieder aktiv werden."

Denn für 2017 ist der Ausbau der B 59-Ortsdurchfahrt mit einem sogenannten "lärmoptimierten Asphalt", im Volksmund besser bekannt als "Flüsterasphalt", geplant. Im Gegensatz zu Straßen.NRW, dem Baulastträger für diese Bundesstraße, fordern die Betroffenen aber weitere Lösungsansätze, um der Verkehrsbelastung und Lärmbelästigung Herr zu werden.

Karl-Heinz Quack hält den Tagebaugrubenverkehr für den Hauptübeltäter, der deshalb auch seiner Meinung nach umgeleitet werden müsse: "Die ganzen Laster, die das Erdreich aus der Braukohlegrube herausfahren und genauso die Lkw mit dem Kies fahren nach wie vor mitten durch Jüchen", beklagt Quack. Es sei den Anwohnern zwar zugesichert worden, wenn die Grubenbaustelle fertig sei, werde der Lkw-Verkehr nachlassen. Doch davon könne keine Rede sein, sagt Quack. Er fordert im Namen der Bürgerinitiative B 59, den Lkw-Verkehr von und zur Tagebaugrube östlich der Trasse entlang der A 61 umzuleiten.

Im übrigen stellten auch leere Lkw, die durch Jüchen fahren, eine erhebliche Lärmbelästigung dar, wie Anwohner es schildern. Denn die unbeladenen Lkw polterten dann mit entsprechendem Tempo über die Kanaldeckel. Zudem klagen Anwohner über eine zunehmende Verkehrsdichte durch den Schulverkehr, da immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Pkw zum Unterricht führen.

Um rechtzeitig vor dem Ausbaustart der B 59 neu in den Startlöchern zu stehen, hat CDU-Ortsverbandsvorsitzende Sandra Lohr die Bürgerinitiative zu einer öffentlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Denn Straßen.NRW will die B 59 ab dem nächsten Jahr vom östlichen bis zum westlichen Kreiseverkehr sanieren.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort