Jüchen Bedburdycker holt den Weltmeister-Titel

Jüchen · Jan und Lars Vocke fahren seit Jahren gemeinsam Einrad. Mit ihrem Talent nahmen sie jetzt bei der Einrad-Weltmeisterschaft in Kanada teil. Der 18 Jahre alte Lars wurde Weltbester in der Disziplin "Down-Hill".

Mit dem Mountainbike den Hang hinab oder beim Hockey auf Schlittschuhen den Puck ins Tor stoßen - das ist Jan (20) und Lars (18) Vocke aus Bedburdyck zu einfach. Könnte ja schließlich jeder. Sie stellten vor wenigen Tagen im kanadischen Montreal unter Beweis, dass es auch ganz anders geht. Und zwar bei der 17. Unicycle-Convention, der Einrad-Weltmeisterschaft, die alle zwei Jahre stattfindet. Jan und Lars hielten dort zehn Tage lang auf ihren Einrädern das Gleichgewicht und traten mit anderen Sportlern bei der WM für Deutschland an.

Unter den Disziplinen: "Down-Hill", bei der es auf dem Einrad den Berg hinab geht, und Einrad-Hockey im Duell fünf gegen fünf. Anfang der Woche sind die beiden mit Medaillen nach Hause gekommen: Lars ist Weltbester in der Disziplin "Down-Hill" geworden, bei der er einen Kilometer auf einem holprigen Wanderweg auf dem Mont Tremblant zurücklegen musste.

"Bester aller Altersklassen geworden zu sein, macht mich unheimlich stolz", sagt Lars Vocke, der den Mont Tremblant in gerade einmal drei Minuten und 36 Sekunden hinter sich ließ. Dabei ging's dort steil herunter: Auf der Strecke von gut einem Kilometer betrug der Höhenunterschied zwischen höchstem und niedrigstem Punkt der Strecke in etwa 205 Meter. Nur zweimal musste er vom Einrad absteigen. Sein Bruder Jan belegte beim Einrad-Hockey mit seinem Team den dritten Platz. "Im Prinzip funktioniert das Einrad-Hockey wie auch das normale Hockey. Man muss nur das Gleichgewicht halten", schmunzelt Jan Vocke.

Ein Rückblick: Schon am 5. Juli starteten Jan und Lars gemeinsam mit ihrem Vater die Reise ans andere Ende der Welt, tourten drei Wochen durch Kanada, ehe sie am 29. Juli zum ersten Wettkampf antraten. Für Jan ist es bereits die dritte Teilnahme an einer WM, für Lars die zweite. Doch bei der Weltmeisterschaft ging es ihnen von Anfang an nicht nur um die Leistungen. "Wir treffen dort immer wieder alte Bekannte aus vielen Ländern, die wir bei früheren Meisterschaften übers Einradfahren kennengelernt haben", erzählen sie unisono.

Kein Wunder, denn Jan und Lars sind bereits seit elf Jahren auf Einrädern unterwegs und nutzen fast jede freie Minute, um in die Pedale zu treten. "Die ersten Schritte habe ich in einem Wochenend-Workshop gelernt", erzählt Lars. Sein Bruder Jan trainiert heute jeden Sonntag zwischen 17.30 und 18.30 Uhr Anfänger im Einradfahren auf der Laufbahn am Kunstrasenplatz des Vfl Viktoria an der Stadionstraße in Jüchen. Dass sie jedoch eines Tages so erfolgreich bei einer Einrad-WM abschneiden würden, hätten sich beide noch vor wenigen Jahren nicht erträumen lassen.

Bei der WM 2012 in Italien war auch ihre kleine Schwester Lena mit dabei, die mittlerweile genauso Einrad-begeistert ist, wie ihre Brüder. "Kanada war ihr etwas zu weit entfernt von zu Hause", sagt Jan Vocke. Die lange und vor allem kostspielige Reise bereuen Jan und Lars kein Stück: "Es hat sich gelohnt. Und bei der nächsten WM in Spanien werden wir auch wieder dabei sein. Eine Selbstverständlichkeit."

(NGZ)
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