Jüchen "Bello-Boxen" sollen für mehr Sauberkeit sorgen

Jüchen · Immer wieder Beschwerden über Hundekot: Jetzt sollen in Jüchen "Gassibeutelspender" helfen. In Nachbarstädten gibt es sie bereits.

Dauerärgernis Hundehaufen: Immer beschweren sich viele Jüchener darüber, im eigenen Vorgarten, auf Wegen oder Straßen. Auch Verbotsschilder wie etwa am Marktplatz halfen bisher nicht. Jetzt hat die Junge Union die Idee, die Gemeinde mit Gassi-Stationen aufrüsten zu lassen: Diese enthalten Plastikbeutel, so dass Hundebesitzer einfach Ordnung halten können. Die CDU brachte den Antrag in den Ausschuss für Recht, Senioren, Soziales und Ordnung ein: Die Verwaltung soll prüfen, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden kann. Dem stimmten die Mitglieder zu. Ingo Breuch vom Ordnungs- und Liegenschaftsamt gab für die Verwaltung zu bedenken: "Hierbei ist besonders auf die Folgekosten zu achten."

Wie kann der Hundedreck einfacher im Abfall landen? Mit dieser Frage haben sich bereits zahlreiche Kommunen im Umkreis beschäftigt. Ihre Antwort sind sogenannte "Bello-Boxen" oder Gassibeutel-Spender. In Mönchengladbach hat sich etwa der Verein "Clean up" für deren Einrichtung stark gemacht: rund 2000 Boxen wurden installiert — die Stadtverwaltung spricht von einer "sauberen Lösung".

Ähnlich positiv klingen die Erfahrungen aus der Nachbarstadt Grevenbroich: Dort hat der Werbering im vergangenen Frühjahr die ersten Sammelboxen aufgestellt. Warum die Händler aktiv geworden waren: Bei einer IHK-Umfrage hatten Passanten und Kunden die "Tretminen" in der Stadt und in der Natur bemängelt. Um das Projekt zu finanzieren, suchte die Händlergemeinschaft Sponsoren: Denn jede Gassibeutel-Station mit einer Werbung des Sponsors gekennzeichnet werden. Rund 120 Euro fallen pro Station an; dazu kommen die Kosten für die Beutel mit rund 3000 Euro (für 100 000 Stück). In Grevenbroich-Kapellen kümmert sich bereits seit sieben Jahren der Verein "Kapellener Jonge" um acht Ausgabestellen für Gassibeutel; auch dort sorgen Sponsoren für die Finanzierung.

Nach Vorstellung der Jungen Union sollen auch die Jüchener Bello-Boxen über Geldgeber und Werbung finanziert werden. Zunächst soll nicht die gesamte Gemeinde damit ausgestattet werden, sondern nur ein Teilbereich. Michael Paschke (CDU) schlug den Bereich Gierath/Gubberath als Teststrecke vor. Klaus-Dieter Füller warnte vor einer "Verschandelung der Landschaft, falls die Stationen dicht an dicht stünden." Paschke beschwichtigte: "Das will ja niemand." Er würde aber einige Orte kennen, an denen eine solche Station sinnvoll wäre, als Beispiel nannte er den Schmölder-Park in Hochneukirch. "Ein solches Vorhaben passt auch zum Dorfentwicklungskonzept", sagte der CDU-Politiker.

Die Verwaltung soll nun die möglichen Kosten beziffern. Ingo Breuch gab zudem zu bedenken, dass auch Schäden durch Vandalismus möglich seien und berücksichtigt werden müssten.

(NGZ)
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